Tanklux-Chef: Sicherheitsfragen sind später dran

Mertert · David Bollaert, Generaldirektor der Firma Tanklux, spricht im Interview erstmals über die Ausbau-Pläne für den Hafen Mertert.

 Das Bild zeigt, wie nahe das Tanklager im luxemburgischen Mertert (hinten) an der deutschen Gemeinde Temmels (vorn) liegt.TV-Foto: Friedemann Vetter

Das Bild zeigt, wie nahe das Tanklager im luxemburgischen Mertert (hinten) an der deutschen Gemeinde Temmels (vorn) liegt.TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter (ClickMe)

Mertert Die luxemburgische Firma Tanklux hat sich mit öffentllichen Aussagen zum geplanten Ausbau ihres Tanklagers im Hafen Mertert seit Bekanntwerden der Pläne im Jahr 2007 zurückgehalten. Nun hat sich Tanklux-Generaldirektor David Bollaert im Interview mit dem Trierischen Volksfreund zu den Plänen seines Unternehmens geäußert.
Was sind aus Sicht der Firma Tanklux die nächsten Schritte in dem Verfahren?
David Bollaert: Die geplante Erweiterung des Tanklagers der Tanklux S.A. im Hafen Mertert erfordert eine Betriebserlaubnis Commodo/Incommodo gemäß den luxemburgischen Vorgaben. Darüber hinaus ist für dieses Vorhaben eine Prüfung auf Umweltverträglichkeit entsprechend den gesetzlichen Anforderungen erforderlich. Um den zuständigen Behörden diese Prüfung zu ermöglichen, hat Tanklux geeignete Unterlagen vorzulegen. Dies erfolgt in Form einer Umweltverträglichkeitsuntersuchung. Die Ergebnisse davon sind den Interessengruppen von der Umweltbehörde vorgestellt worden. Wir warten nun auf den Abschlussbericht der Behörde.
Welche Schritte sind noch notwendig?
Bollaert: Parallel zu den Arbeiten an der Umweltverträglichkeitsuntersuchung hat die Tanklux die durch ein in Luxemburg zugelassenes Büro erstellten Sicherheitsstudien vorgelegt. Szenarien, die mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu zehn Milliarden vorkommen könnten, wurden analysiert und die Maßnahmen studiert. Alle Risiken waren immer weit unter den Erfordernissen für eine Betriebserlaubnis. Diese Studien sind ein Teil des anstehenden Commodo/Incommodo-Verfahrens.
Was sagen Sie zu den Kritikern des geplanten Ausbaus - zum Beispiel in Bezug auf ihre Sicherheits- und Umweltbedenken?
Bollaert: Die Kritiken in Bezug auf die Sicherheit sind zurzeit nicht von Belang, da wir momentan erst bei der Umweltverträglichkeitsuntersuchung sind. Laut luxemburgischem Gesetz werden alle Sicherheitsaspekte in der nächsten Stufe im Detail analysiert, das heißt beim Commodo/Incommodo-Verfahren. Was die Umweltbedenken angeht, warten wir auf die Abschlussberichte der Verwaltung. Tanklux behandelt seit 1966 alle Sicherheits- und Umweltbedenken mit höchster Priorität. Mit der Entscheidung für eine neue Lagerung in geschlossenen doppelwandigen Tanks mit inneren Schwimmabdeckungen erhöht Tanklux zum Beispiel sein Sicherheitsniveau um eine weitere Stufe.
Hat Ihr Unternehmen vor, auf die Bedenken der Gemeinden Grevenmacher und Temmels einzugehen? Falls ja: wie?
Bollaert: Wir möchten die Berichte der Verwaltungen abwarten und gegebenenfalls die Bedenken der Behörden mit denen der Gemeinden abschätzen.
Zuletzt hieß es, dass der Ausbau eine rein kommerzielle Angelegenheit der Firma Tanklux sei. Mit nationalen Energiereserven - wie das von der Regierung bisher kommuniziert wurde - habe das nichts zu tun. Inwiefern können Sie dieser Darstellung zustimmen?
Bollaert: Tanklux ist eine Firma, die sich den Anforderungen des Marktes und der Nachfrage seiner Kunden anpassen muss. Unsere Kunden brauchen Energiereserven in Luxemburg, auch Reserven die ihnen über nationale und europäische Regelungen vorgegeben werden. Wir müssen ihnen mit Lösungen entgegenkommen. Die Arbeit der Tanklux besteht unter anderem darin, ihren Kunden Lagerkapazitäten zur Verfügung zu stellen sowie Wohnungen zu bauen, um sie zu vermieten.
Christian Kremer

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort