Tawerner Projektchor Joy gibt zwei Konzerte für Marie, die ihre Eltern verloren hat - 2500 Euro gesammelt

Tawern · Drei große Buchstaben stehen auf den Notenheften: JOY. So nennt sich der Projektchor, der unter der Leitung von Otmar Clemens einmal im Jahr zusammengerufen wird, um für den guten Zweck zwei Konzerte zu singen. In der 16. Auflage dieser Konzertreihe kamen in Perl und der Kirche Tawern rund 2500 Euro zusammen.

 Otmar Clemens leitet einen sehr jungen Chor, in dem drei Generationen singen. Kinderstimmen und Erwachsene bringen gemeinsam einen besonderen Klang hervor. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Otmar Clemens leitet einen sehr jungen Chor, in dem drei Generationen singen. Kinderstimmen und Erwachsene bringen gemeinsam einen besonderen Klang hervor. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), HERBERT THORMEYER ("TV-Upload Thormeyer"


"Das Geld ist für die kleine Marie bestimmt, die im saarländischen Schwalbach-Elm bei einem Wohnhausbrand ihre Eltern verloren hat", erklärt die Organisationsleiterin Mo Feiten den 250 Zuhörern in Tawern. Nur die Neunjährige und ihre Oma konnten den Flammen entkommen. Das Unglück machte bundesweit Schlagzeilen.
Feiten organisiert auch die einzige Probe. Alle Sänger werden per Mail aufgefordert, zum Probenwochenende zu kommen, das diesmal im Kreisjugendhaus in Kell am See stattgefunden hat. Hier werden sie mit der Programmauswahl des Dirigenten konfrontiert. "Das ist wirklich ein Abenteuer", findet Andrea Stüber aus Reinsfeld, eine von fünf Neuen im Chor.

"Das Wichtigste ist, es muss Spaß machen", sagt Chorleiter Clemens. Erstaunlich viele junge Gesichter, ja auch ein halbes Dutzend Kinder, singen mit. Diese Tatsache bringt eine höhere Klangvielfalt als ein reiner Erwachsenenchor. Die Combo spielt dazu den Rhythmus. Dirigent Clemens und Petra Bungert singen ihre Soli.
Die Sänger bewegen sich, klatschen im Rhythmus und schnippen mit den Fingern - alles überträgt sich aufs Publikum, das bei den rhythmischsten Stücken am meisten mitgeht. Im Programmheft sind die englischen Texte übersetzt, ein besonderer Service. Der Titel "Joyful, Joyful, We Adore Thee" sieht nur beim Lesen unbekannt aus. Dahinter verbirgt sich das Lied "Freude, schöner Götterfunke" aus Ludwig van Beethovens (1770-1827) neunter Sinfonie.
Den Text schrieb hier aber nicht Friedrich Schiller, sondern Henry van Dyke (1852-1933). Bei der Gestaltung des Rhythmus war sogar ein Anflug von "We will rock you", der Hymne der Rockband Queen, zu erkennen. Hier flossen große Werke ineinander und in den Gesichtern des Publikums war zu erkennen: Joy macht glücklich.
Wer im nächsten Jahr mitsingen will, kann sich bei Mo Feiten unter Telefon 06501/607158, E-Mail: mo.feiten@bero.eu oder Otmar Clemens, Telefon 06501/13430, melden.DIE MITWIRKENDEN

Extra

Der Projektchor Joy besteht derzeit aus rund 60 Sängerinnen und Sängern. Den besonderen Klang und Rhythmus bringt die Band mit Heinz Schick (Querflöte, Klarinette, Saxofon), Winfried Bungert (Gitarren), Michael Schons (Bass) und Sebastian Pesch (Schlagzeug) ein.

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