Soziales Regenbogenfaht des Trike-Teams und der Kyll-Triker für die Lebenshilfe

Temmels · Eine gute Tat kann, wie bei der fünften Regenbogenfahrt in Temmels, ruhig auch mal Krach machen

 Drei Räder, donnernde Motoren, viel Spaß: Die Rundfahrt auf Trikes über die Gaulandschaft und die Flusstäler ist bei der fünften Auflage bereits Kult.

Drei Räder, donnernde Motoren, viel Spaß: Die Rundfahrt auf Trikes über die Gaulandschaft und die Flusstäler ist bei der fünften Auflage bereits Kult.

Foto: Herbert Thormeyer

Wenn 47 Triker die Motoren ihrer Maschinen anlassen, dröhnt es ganz schön laut im alten Ortskern von Temmels. Die fünfte Regenbogenfahrt des Trike-Teams und der Kyll-Triker zog eine Rekordzahl an Teilnehmern an, die ihren Passagieren von der Lebenshilfe einen schönen Tag bereiten wollten.

Erst Biker, dann Triker, so lautete die Reihenfolge im Tross über den Gau, der auch von der Polizei auf Motorrädern angeführt wurde.

Die Fahrt bedeutet viel Arbeit für die Organisatoren wie Herbert Schneider vom Trike-Team: „Da muss jede Seitenstraße abgesperrt werden, bis alle durch sind.“

Auf dem Temmelser Dorfplatz bereiten Feuerwehr und Sportverein derweil die Rückkehr der Dreiradfahrer von ihrer 90-Kilometer-Tour vor. Von allen Seiten kommen Anwohner und bringen Kuchen. Der Grill wird angeworfen.

Rote und blaue Luftballons sind an den Maschinen angebunden. Fahrer und Passagier lassen die Ballons in den Himmel steigen und bekommen dann ihre Startnummer.

„Diesmal sind wir international unterwegs“, sagt der Organisator, Herbert Schneider. Franzosen, Belgier, Luxemburger und Deutsche sind am Start. Die ganze Region ist vertreten – auch das Saarland.

Triken, eine reine Männersache? Keineswegs. Sonny „Triker“ Bientje aus Luxemburg trägt ihr Hobby sogar als Spitznamen. Die 58-Jährige frönt seit 14 Jahren diesem Hobby. Sie ist überzeugt: „Diese Fahrt ist wichtig und schön für die behinderten Menschen.“

Die Gesellschaft unternehme  viel zu wenig, um solchen Menschen mehr Lebensqualität zu sichern. Das Leben solle doch Spaß machen, und zudem bringe diese gute Tat ihr ein gutes Gefühl.

2004 stieg Christoph Komes erstmals auf sein Trike. Der 55-Jährige findet: „Mit dieser Veranstaltung lassen wir diese Menschen die Freiheit und ein Glücksgefühl spüren.“ Das sei besser als eine Geldspende und viel emotionaler.

Eine der Passagiere ist Karin Weber. Sie ist Rollstuhlfahrerin und wechselt an diesem Tag zu einem sehr heißen fahrbaren Untersatz. Sie sagt: „Ich bin von Anfang an dabei. Das macht immer so viel Spaß.“ Als Erinnerung bekommt jeder der Passagiere eine Urkunde mit Foto.

Dass Dreiradfahren sich durchs ganze Leben ziehen kann und definitiv nicht langweilig ist – für niemanden: Das hat die Regenbogenfahrt gezeigt.

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