Vier Kobolde stehen zur Wahl

Konz · Kodo, der lustige Kobold, soll ab September auf kinderfreundliche Betriebe in Konz hinweisen. Vier Trierer Design-Stundenten haben Entwürfe vorgelegt, wie der Schutzkobold auf den Aufklebern aussehen könnte. Ab Montag stimmen 1200 Grundschüler in der Verbandsgemeinde Konz über ihren Favoriten ab.

Konz. Kodo ist die Kurzform für Konzer Doktoren, und es ist der Name des Schutzkobolds, der künftig auf kinderfreundliche Betriebe in Konz hinweist. 1200 Grundschüler in der Verbandsgemeide (VG) Konz dürfen ihrem Schutzkobold ein Gesicht verleihen. Sie können zwischen vier Entwürfen wählen, die die Konzer-Doktor-Bürgerstiftung am Samstag um 19 Uhr beim Late-Night-Shopping von Möbel Martin vorstellt.
Da ist der korpulente Kodo mit Flügeln, dem Konzer-Doktoren-Hut, der rotgepunkteten Hose und dem freundlichen Fantasiegesicht. Dann gibt es zwei klassische Kobolde: Der eine ist blond mit hellgrüner Mütze und hellblauem Pullover und erinnert mit seinem Lächeln an eine Disney-Figur. Der andere Kobold hat rote Haare, eine dunkelgrüne Kappe, eine schwarze Hose und wirkt realistischer. Und dann ist da der Superhelden-Kodo mit Mantel und roter Mütze (Bilder rechts im Uhrzeigersinn).
Studenten legen Entwürfe vor


Die Entwürfe stammen von den vier Trierer Designstudenten Judith Bürger, Michael Heinz, Vanessa Kirsch und Lisa Rammensee. Ihre Grundlage waren drei Kinderbilder von Grundschülern aus der Verbandsgemeinde Konz. Hartmut Schwiering, Vorsitzender der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung, hatte sich an die Professoren Anita Burgard und Boback Asbagholmodjahedin vom Fachbereich Kommunikationsdesign der Hochschule Trier (vormals Fachhochschule Trier) gewandt. Die beiden haben acht Studenten ausgewählt, die "eine besondere Fähigkeit im Charakter-Design haben" (Burgard), und einen Wettbewerb ausgelobt. Das Ergebnis sind die vier Kodos, die die Ideen der Kinder zu stilisierten Markenlogos bündeln.
"Wir haben die drei Kinderbilder sehr ernst genommen", sagt Burgard. Die Kopfbedeckung, die Flügel, das Mäntelchen und auch die Bewegungen oder das vierblättrige Kleeblatt als Glückssymbol seien von den Schülern übernommen worden.
"Alle Kodos haben eine offene Haltung und wirken selbstbewusst", sagt Burgard. "So sehen die Kinder, dass der Kobold hilfsbereit ist."
Und diese Hilfsbereitschaft soll ein etwa 15 Zentimeter großer Aufkleber mit dem Kobold später an Geschäften und Arztpraxen signalisieren. Die Konzer-Doktor-Bürgerstiftung arbeitet seit anderthalb Jahren daran. Ein Vater aus Konz hatte in Baden-Württemberg eine ähnliche Aktion beobachtet und an die Stiftung herangetragen. Im Rahmen von "Gute Fee" zeigt in Reutlingen ein Aufkleber an 300 Betrieben, dass Kinder dort Hilfe finden - egal ob sie sich verletzt, ihre Mutter verloren oder den Bus verpasst haben. Die Stiftung leitete das Kodo-Projekt nach diesem Vorbild ein.
Kinder entscheiden


"Es ist uns gelungen, bei den Kindern eine sehr hohe Identifikation mit Kodo herzustellen", sagt Thomas Kürwitz, Schulleiter der Grundschule St. Johann. Er hat die Aktion für die Stiftung betreut.
Das Besondere an dem Kobold sei, dass die Kinder selbst an der Erstellung ihres Logos mitwirkten und so etwas über demokratische Entscheidungsprozesse lernten - zunächst durch den Malwettbewerb für den Familienkalender, danach durch die Wahl der besten Motive. 70 Prozent der 1200 Grundschulkinder in der VG Konz haben ihre Stimme abgegeben.
Jetzt wählen sie erneut. Ab Montag, 4. März, tourt die Bürgerstiftung zwei Wochen lang mit Wahlurne durch die Schulen. Das Ergebnis wird am 19. Juli beim Heimat- und Weinfest vorgestellt.
Extra

Ihr habt die Wahl zwischen vier lustigen Kobolden. Dem Aussehen der Kobolde liegen eure Bilder zugrunde, die ihr im vergangenen Jahr für den Schüler-Familienkalender gemalt habt. Ihr habt damals Eure Lieblingsbilder ausgewählt. Ab Montag dürft ihr wieder wählen. Dann kommen Mitglieder der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung in eure Schulen. Sie geben euch Wahlzettel, auf denen vier Kodos abgebildet sind. Unter dem Kobold, den ihr am liebsten mögt, dürft ihr dann ein Kreuz machen, um ihn zum Symbol der Kinder in Konz zu wählen. Der Kobold, für den am meisten Kinder abstimmen, kommt auf einen Aufkleber. Und die Aufkleber werden dann an Geschäfte und andere Orte geklebt, an denen Kinder Hilfe finden - zum Beispiel, wenn ihr euch wehgetan habt. "Wo immer Kodo ist, darf ein Kind Vertrauen zu den Leuten haben", sagt Thomas Kürwitz, Schulrektor von der Grundschule St. Johann in Konz-Karthaus. Er hat die Aktion Kodo mit betreut. cmk

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