Vier Windkraftstandorte sind Geschichte

Konz · Auf der Tagesordnung des Konzer Verbandsgemeinderats stand am Donnerstag das Thema Windkraft. Es war die Zeit für Experten, da es bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplans um knifflige, juristische Abwägungen geht.

 TV-Foto: Klauis Kimmling

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Foto: klaus kimmling (e_bit )

Konz. Auf der Pellinger Höhe stehen schon etliche Windräder. Die Verbandsgemeinde Trier-Land plant zudem Windräder auf dem Höhenzug zwischen Franzenheim und Pellingen zuzulassen. Keine Windräder drehen sich bislang auf den Höhenzügen der Mosel zwischen Oberbillig und Wasserliesch und auf Flächen des Saargaus, die zur Verbandsgemeinde Konz gehören.

Insgesamt zehn Prüfflächen musste das Ingenieurbüro bhm/Fischer aus Trier untersuchen. Einfach war dies von der Prüffläche fünf in der Gemeinde Wiltingen. Da dort eine Jagdhütte steht, die bisher übersehen wurde, kann hier der nötige Abstand zur Wohnbebauung nicht mehr eingehalten werden.
Schwieriger zu beurteilen war die Frage, inwieweit Windräder das Landschaftsbild beeinträchtigen würden. Die Ergebnisse stellte Jennifer Schell in der Sitzung vor. Danach scheidet der Bau solcher Anlagen in den Bereichen Oberbillig, Tawern,
Wasserliesch (Prüffläche 1) und an der Westgrenze der Gemeinden Nittel, Onsdorf (Prüffläche 2) aus.

"Windräder in diesen Bereichen würden zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Sichtachsen und damit des Landschaftsbildes führen", sagt Schell. Zu zwei Bereichen gab es seitens der Ratsmitglieder Nachfragen an die Expertin: Sabina Quijano (Grüne) wollte wissen, weshalb die Flächen bei Wiltingen sowie zwischen Konz und Franzenheim weiterhin als Prüfflächen in Betracht kommen. Schells Antwort: "Letztlich sind hier die Vorbelastungen schon so hoch, dass weitere Windräder nicht ins Gewicht fallen würden."
Nicht um Fragen des Landschaftsbilds ging es bei der Prüffläche 3, an der östlichen Gemeindegrenze Onsdorf, Nittel. Der südliche Teil dieses Bereichs war schon früher aus der Untersuchung herausgenommen worden, weil er in der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück liegt, in der Windräder grundsätzlich nicht erlaubt sind.

Die gesamte Fläche liegt zudem in einem Wasserschutzgebiet, in der das Bauen nur unter strengen Auflagen erlaubt wird. "Um hier Windräder zu errichten, müsste die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord dem Plan zustimmen", sagt Paul Henseler.
Der Trierer Jurist hat in den vergangenen Wochen wiederholt mit der Behörde gesprochen. Ohne Erfolg: "Aktuelle Untersuchungen haben ergeben, dass die Deckschicht, die das Oberflächenwasser vom Grundwasser trennt, sehr dünn ist. Zudem ist der Fels hier so zerklüftet, dass bei einem Unfall verunreinigtes Wasser in die Quelle laufen könnte", sagt Henseler.
Thomas Müller (CDU), Ratsmitglied, muss die Diskussion von den Zuschauerbänken aus verfolgen. Als Ortsbürgermeister von Tawern gilt er, wie etliche weitere Mitglieder des Rats auch, als befangen. Nach der Annahme des geänderten Entwurfs für den Flächennutzungsplan atmet er auf: "Von Tawern aus sehen wir damit keine Windräder mehr."Extra

Ein Multifunktionsspielfeld soll im Bereich des ehemaligen Freibads Konz angelegt werden. Hierfür will die Verbandsgemeinde Konz 252 000 Euro ausgeben. Der Kreis Trier-Saarburg hat im aktuellen Haushalt 100 000 als Zuschuss eingestellt, mit denen er sich am Bau des Sportfelds beteiligen würde. Das könnte dann vom nahegelegenen Schulzentrum sowie von den Besuchern des Saar-Mosel-Bads genutzt werden. Die TG Konz will im direkten Anschluss zwei Beachvolleyball-Felder bauen. Die dafür nötige Fläche will die Verbandsgemeinde Konz an den Sportverein verpachten. itz

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