Wasser wird "maßvoll" teurer

Im diesem Jahr werden in der Verbandsgemeinde Konz die Gebühren für Wasser und Abwasser erhöht. Neben den einmaligen Beiträgen für die Erschließung von Grundstücken steigen auch die laufenden Entgelte.

Konz-Karthaus. Tiefer in die Tasche greifen müssen künftig die Bürger in der Verbandsgemeinde (VG) Konz für Wasser und Abwasser. Das hat der VG-Rat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich gegen die Stimmen der SPD und der Grünen beschlossen (siehe Extra-Kasten). "Pfad der Tugend wird nicht verlassen"

Die Erhöhung ist laut Bürgermeister Winfried Manns (CDU) "maßvoll". Sie verlasse nicht den in Konz verfolgten "Pfad der Tugend", indem die Kommune versucht habe, die Verlustvorträge beim Wasser wie beim Abwasser "Schritt für Schritt zu minimieren". Manns erklärte, die Steigerung bedeute keine "erhebliche Mehrbelastung für die Bürgerinnen und Bürger" und rechnete vor: "Über drei Jahre muss eine vierköpfige Familie etwa jedes Jahr 25 Euro mehr zahlen. Auf den Monat bezogen sind dies ganze zwei Euro." Friedhelm Schücker (CDU) erklärte die Zustimmung seiner Fraktion. Seine Begründung: "Wir dürfen unseren Kindern keine hohen Verluste hinterlassen und müssen mit dem Abbau der Schulden sofort beginnen."SPD und Bündnis 90/Die Grünen schätzten die Entwicklung bei den Gebühren indes etwas anders ein. Lothar Rommelfanger (SPD) erklärte, seine Fraktion habe eine "maßvollere und moderatere Entgeld-Erhöhung" vorgeschlagen und sich gegen eine Drei-Jahres-Planung ausgesprochen. Mit einem Beschluss über die Staffelung greife das Gremium einer Entscheidung des 2009 neu zu bildenden VG-Rats vor. "Gegen selbst auferlegte Knebelung"

Sabina Quijano (Bündnis 90/Die Grünen) schlug in die selbe Kerbe: "Wir sind strikt gegen eine selbst auferlegte Knebelung des Rates durch das Fassen von Vorratsbeschlüssen, die dazu führen können, dass die Mehrheit der Ratsmitglieder sich erst in drei Jahren wieder ernsthaft mit der finanziellen Situation der Werke auseinandersetzt." Auch ihr schien die Entwicklung der Gebühren zu drastisch, weshalb auch ihre Fraktion keine Zustimmung zur Erhöhung erteilte. Maria Schmitz (FWG) erklärte: "Wir von der FWG sind nicht begeistert, den Bürgerinnen und Bürgern eine deutliche Preiserhöhung der Gebühren im Wasser- und Abwasserbereich zuzumuten." Der Verlustvortrag müsse aber stärker sinken, damit die Zinsen für die Schulden "das Eigenkapital nicht vollends verbrauchen", erläuterte sie die Position ihrer Fraktion.Franz Görtz (FDP), der seitens seiner Fraktion ebenfalls grünes Licht für die neuen Gebühren gab, machte deutlich: "Wir wissen, dass wir aus den Vorjahren erhebliche Verlustvorträge abzubauen haben und es mindestens noch zwölf beziehungsweise 16 Jahre dauern wird, bis wir wieder in die Gewinnzone kommen." Hintergrund Die neuen Wassergebühren: Die Grundgebühr für die Wasserversorgung steigt von 84 auf 90 Euro. Zudem wird die Gebühr je Kubikmeter um 15 Cent auf 1,95 Euro im Jahr 2008 erhöht. 2009 und 2010 sollen die Gebühren in der Wasserversorgung jeweils um weitere 5 Cent steigen. Auch bei der Abwasserbeseitigung steigt die Gebühr, sie wurde um zehn Cent auf drei Euro im Jahr 2008 festgesetzt. Für 2009 werden derzeit neue Gebührenfestlegungen geprüft. Der einmalige Beitrag für die Herstellung einer Wasserversorgungseinrichtung liegt je Quadratmeter ab sofort bei 1,81 Euro brutto, bei einer Erweiterung der Fläche werden 4,50 Euro brutto je Quadratmeter fällig. Bei der Herstellung einer Einrichtung zur Schmutzwasserbeseitigung werden je Quadratmeter Grundstücksfläche 2,33 Euro für das Schmutzwasser fällig und 5,93 Euro für das Niederschlagswasser. Bei einer flächenmäßigen Erweiterung sind künftig 5,17 Euro für Schmutzwasser, 15,77 Euro für Niederschlagswasser zu berappen. (mok)

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