Wasserliesch startet Dorfmoderation

Wasserliesch · Rund 60 Wasserliescher sind zum Auftakt einer Veranstaltungsreihe erschienen, an deren Ende ein schöneres und lebenswerteres Wasserliesch stehen soll. Die Bürger selbst können jetzt in einer Dorfmoderation Gestaltungsideen für das 2300-Einwohner-Dorf einbringen.

 Planerin Rosa Vollmuth erläuterte 60 Zuhörern die Chancen, die in Wasserliesch schlummern. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Planerin Rosa Vollmuth erläuterte 60 Zuhörern die Chancen, die in Wasserliesch schlummern. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Wasserliesch. Die Landesregierung lässt sich den Erhalt der Dörfer etwas kosten. 16 900 Euro fließen in die Dorfmoderation in Wasserliesch. 90 Prozent davon übernimmt Mainz. Dafür gibt es die fachliche Beratung von Rosa Vollmuth aus Kanzem, die Wasserliesch auch schon zu einem Erfolg beim Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft führte.
Die nächsten sechs Jahre ist Wasserliesch als Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung anerkannt und kommt damit in den Genuss zusätzlicher Fördermittel. Rund 60 der 2300 Einwohner waren dem Aufruf, sich an der Zukunft des Dorfes zu beteiligen, gefolgt. Sie bilden in Arbeitsgruppen die Zukunftswerkstätten, wo an Terminen (siehe Extra) vor Ort und in Diskussionsrunden Ideen für die Weiterentwicklung des Dorfes erarbeitet werden.
"Erstes Ziel wird es sein, Stärken und Schwächen zu erkennen", sagt Ortsbürgermeister Thomas Thelen. Öffentliche Plätze, die Parksituation, Kultur, Vereine, Jugend, nichts soll unbearbeitet bleiben und auf Umsetzbarkeit hin geprüft werden.
"Die Lage Wasserlieschs ist allererste Sahne", findet Moderatorin Vollmuth. Das Dorf brauche keine Neubaugebiete, denn es gebe 50 Baulücken. Das allein seien schon zwei Neubaugebiete. 195 ortsbildprägende Gebäude warten auf ihre Renovierung. "Dafür gibt es für jeden Bauherren 20 000 Euro Zuschuss, wenn Arbeitsplätze geschaffen werden, nochmal so viel", sagt die Planerin. Zusammengerechnet seien das vier Millionen Euro. Hier könne auf dem bestehenden Dorferneuerungskonzept aufgebaut werden. Mit Vorher-Nachher-Fotos, auch aus ihrer Heimatgemeinde Kanzem, beeindruckte Vollmuth ihre Zuhörer. Der Bestand an Häusern werde immer leerer, wenn nichts getan wird und kein Umdenken stattfindet, warnt sie.
Gedanken hat sich die Moderatorin auch schon über Freizeitflächen im Dorf gemacht: "Am östlichen Ortsrand könnte aus einem Kiesweiher ein Badesee entstehen."
Die Gestaltung des Sportplatzes sollte ihrer Ansicht nach unbedingt mit Kindern und Jugendlichen besprochen werden. Der Marktplatz habe großes Potenzial. Dieser und auch der Festplatz neben der Kirche würden bei Außenterminen noch vor der Sommerpause besichtigt, um vor Ort Ideen zu sammeln.
Aber auch die Dorfgemeinschaft soll gestärkt werden, ein "Dorfgefühl" entstehen, mit allen Generationen, vom Alteingesessenen bis zum Neubürger. Kritik kam aus der Zuhörerschaft, dass so mancher Vorschlag etwas realitätsfern ist. "Was am besten umzusetzen ist und am wenigsten kostet, kann ja in der Prioritätenliste nach oben", schlägt Rosa Vollmuth vor. Auf kleinen Karten konnten die Bürger Kritik, Lob und Vorschläge festhalten. doth
Mehr dazu im Internet auf <%LINK auto="true" href="http://www.wasserliesch.de" class="more" text="www.wasserliesch.de"%>
Extra

Ideenwerkstätten finden statt am 20. Mai zum Thema Fußwege, 17. Juni Thema Plätze, 1. Juli Thema Freizeitgelände, 15. Juli Thema Kinder und Jugendliche, 14. Oktober Thema Verkehr, 4. November Thema Dorfgemeinschaft Alle Termine finden um 19 Uhr in der Aula der Grundschule St. Marien statt. doth

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