Weihnachten Glühwein mit historischem Ambiente in Konz

Konz · Besucher schätzen das Weihnachtsdorf des Roscheider Hofes wegen seiner familiären Atmosphäre. Am zweiten Wochenende war der Markt gut besucht. Insgesamt war 2018 aber ein schweres Jahr für den Museumsverein.

 Familiäre Atmosphäre: Christine hilft beim Weihnachtsdorf ehrenamtlich am Stand von Sally Schuster.

Familiäre Atmosphäre: Christine hilft beim Weihnachtsdorf ehrenamtlich am Stand von Sally Schuster.

Foto: Jan Söfjer

Isabella war mit ihrer Familie am Samstag zuerst auf dem Weihnachtsmarkt in Trier. „Das war der pure Horror, so voll war das“, sagt sie. Dann ist sie zum Weihnachtsdorf auf dem Gelände des Volkskunde- und Freilichtmuseums Roscheider Hof in Konz gefahren. „Hier ist es viel schöner, gemütlich. Man trifft Leute, die man kennt. Ich komme ja aus Konz.“ Obendrein müsse man nicht so auf die Kinder aufpassen, weil der Weihnachtsmarkt übersichtlich ist. Roland, Bianca und Natascha gehen seit zehn Jahren in das Weihnachtsdorf auf dem Roscheider Hof. Ihnen gefällt das Familiäre. Die kleine Mia mag besonders das Karussell.

Auch die Aussteller schätzen die Lage des Marktes. Christoph Schlöder von Zweirad Schlöder aus Kanzem hat 20 Jahre lang auf dem Trierer Weihnachtsmarkt ausgestellt. „Man darf hier natürlich nicht mit gigantischen Umsätzen rechnen“, sagt er, aber er fühlt sich hier wohl. „Der Platz ist schön. Es gab einen großen Andrang heute.“ Er verkauft selbst gebaute Metallkunstobjekte und unter anderem Holzfiguren. Christine hilft ehrenamtlich am Stand von Sally Schuster aus Kenia. Dort gibt es Papiersterne, Schmuck und selbst gehäkelte Strickwaren von Schuster. „Besonders die Socken haben sich gut verkauft“, sagt Christine.

Viele Besucher mögen, dass es bei den kühlen Temperaturen nicht nur draußen, sondern auch drinnen in einem Saal Stände gibt. Etwa den von Johanna Kniffler, die gerade Melanie und Stefan einen Likör zum Probieren einschenkt. Die beiden haben auch schon eine Flasche gekauft. Kniffler stellt seit 13 Jahren hier Waren aus, darunter Handarbeiten, Dekokrationskunstwerke und Girlanden.

Am Stand draußen von Jürgen Kramp gibt es heißen Kakao „mit viel Liebe“, wie Mitarbeiterin Gabi sagt. Früher war der Weihnachtsmarkt auf dem Konzer Marktplatz, aber das habe sich nicht mehr gelohnt, sagt Kramp. Seit 2003 ist der Markt nun auf dem Roscheider Hof. Der Vorteil an diesem Standort ist, dass sich Besucher während des Weihnachtsmarktes am zweiten und dritten Adventswochenende kostenlos das historische Museumsdorf und die Ausstellungen anschauen können.  Sie zeigen, wie Menschen an Saar und Mosel vor 100 bis 200 Jahren gelebt und gearbeitet haben.

Die Besucherzahlen des Weihnachtsmarktes haben durch das schlechte Wetter am zweiten Adventswochenende ein wenig gelitten. Da kam nur rund die Hälfte der üblichen Besucher, sagt Ulrike Trilsbach vom Museumsverein des Roscheider Hofes. Am Samstag waren es dann rund 2000 Besucher, für Sonntag wurden deutlich mehr erwartet. Im Jahr zuvor waren rund 10 000 Menschen an den beiden Wochenenden beim Weihnachtsdorf im Freilichtmuseum, sagt der Geschäftsführer des Roscheider Hofes, Hermann Kramp. Anke und ihr Mann Herbert werden bestimmt auch im nächsten Jahr wiederkommen. Es sei schön, dass es so kleine Märkte mit all dem Kunsthandwerk gebe, sagt Anke. „Es ist einfach eine traumhafte Kulisse.“

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