Wellener Stollen einsturzgefährdet: Sicherung nötig

Wellen · Das Bergbauamt warnt davor, dass ein Stollen der Trierer Kalk-, Dolomit- und Zementwerke (TKDZ) in Wellen einsturzgefährdet ist. Laut Geschäftsführung des Unternehmens sind Sicherungsmaßnahmen bereits eingeleitet worden.

 Der Eingang des Wellener Josef-Stollens.

Der Eingang des Wellener Josef-Stollens.

Foto: Archivfoto

(cmk) Bereiche eines Stollens der Trierer Kalk-, Dolomit- und Zementwerke (TKDZ) sind eingestürzt. Das teilte Harald Ehses, Direktor des Landesamts für Bergbau, dem Trierischen Volksfreund mit. Das Unternehmen selbst habe den Einsturz nicht gemeldet, obwohl es dazu gesetzlich verpflichtet ist. Mitarbeiter des Landesamts für Bergbau haben laut Ehses bei einer Routineuntersuchung vor Ort die eingestürzten Stollenteile entdeckt. Die TKDZ wurden aufgefordert, eine sogenannte Verbruchsanzeige einzureichen.

Im Klartext heißt das: Es wird davor gewarnt, dass tragende Elemente des Bergwerks nachgeben und weitere Teile des Stollens einstürzen könnten. Die Stabilität in einem speziellen Bereich des Bergwerksgebäudes sei nicht mehr gewährleistet, sagt Ehses. Es sei zwar nicht mit großen Einstürzen zu rechnen, aber wenn jemand zufällig über der Schwachstelle unterwegs sei, könnte er einbrechen. Wie groß die Stelle ist, konnte Ehses noch nicht sagen.

"Wir haben angeordnet, dass die TKDZ den Stollen schnellstmöglich sichern", sagt er. Das Unternehmen müsse die Stützpfeiler und die Hohlräume stabilisieren. Winfried Meseke, Geschäftsführer der TKDZ, erklärte auf TV-Anfrage, dass er die Stabilisierung des Stollens veranlasst habe. Der Abbau sei in dem Bereich gestoppt worden. "Wir haben schon Material in den Berg gebracht, mit dem wir den Pfeiler stützen wollen", sagte Meseke. Die Firma Saarmontan, die mit den Arbeiten beauftragt wurde, hat laut Meseke schon die notwendigen Maschinen in den Stollen gebracht.

Der Berg werde mit Hilfe von Überschuss-Sanden stabilisiert, die beim Abbau des Kalksteins entstünden. Die Geschäftsführung der TKDZ verhandelt zurzeit über den Verkauf des Unternehmens. Laut Meseke gibt es verschiedene Interessenten - auch Firmen aus der Region.

Zuletzt kritisierten viele Bürger die Firma, weil sie 2008 beantragt hatte, Abfall - zum Beispiel Glasreste aus dem Bereich der Produktion von Autoglasscheiben, Schlacken aus Stahlwerken und Gießerei-Sande - im Josefstollen einzulagern. Noch wurden die Auflagen des Bergbauamtes nicht erfüllt. Im Falle eines Verkaufs geht dieser Betriebsplan an den Käufer über. Das Folgeunternehmen muss laut Ehses alle Rechte und Pflichten übernehmen.

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