Wellen. (cmk) "Es sind Interessenten da", sagte Werkleiter Heinz Beck, als er mit den Verkaufsgerüchten konfrontiert wurde. Namen wolle er aber nicht nennen. Das Unternehmen wurde 1881 in Wellen gegründet. Seine Geschichte ist eng mit der des Obermoselorts verwoben. Viele der 900 Wellener arbeiteten früher bei den TKDZ. 1968 hatten die Werke 300 Angestellte. Laut einer Studie der Firma Saarmontan waren es 2003 noch 20.

Im Zweiten Weltkrieg beherbergten die Kalkstollen eine Rüstungsfabrik. Nach dem Krieg verwaltete die französische Militärregierung den Betrieb. Seine Blütezeit erlebten die TKDZ unter Josef Schnuch, der 1951 das Ruder übernahm. Er schied 1981 als Geschäftsführer aus. Gleichzeitig wurde die Zementproduktion eingestellt. Die Belegschaft wurde seitdem immer weiter reduziert. 1994 übernahmen die Rheinischen Kalksteinwerke GmbH, Wülfrath die TKDZ. Fünf Jahre später kaufte der belgische Lhoist-Konzern das Unternehmen und nannte es Rheinkalk Wellen GmbH. Damals wurde die Produktion von Branntkalk eingestellt, der in der Bauindustrie unter anderem Mörtel und Putzen beigemischt wird. Damit endete im 118. Jahr der Firmengeschichte das Kalk- und Dolomitbrennen in Wellen.

Im Jahr 2002 hat der aktuelle Geschäftsführer Winfried Meseke für rund 1,3 Millionen Euro das Unternehmen gekauft und wieder TKDZ GmbH getauft. Zuletzt kritisierten viele Bürger die Firma, weil sie 2008 beantragt hatte, Abfall in einem Stollen einzulagern. Noch wurden die Auflagen des rheinland-pfälzischen Bergbauamtes nicht erfüllt. Die Pläne liegen derzeit brach. Was diesbezüglich geschieht, hängt jetzt von den potenziellen Käufern ab.