Kredite auf falsche Namen – Kripo fasst lang gesuchten Betrüger

Idar-Oberstein/Hermeskeil/BitburgTrier · Phantom gefasst: Mit einem dreisten Trick hat ein Betrüger die Polizei in Idar-Oberstein, Trier und Hermeskeil ein Jahr lang auf Trab gehalten.

(zad) Ein Mann aus dem Grenzgebiet Rheinland-Pfalz und Saarland hatte von Februar 2009 bis Februar 2010 fremde Namen und Adressen missbraucht, um über das Internet Konten bei Banken anzulegen und sich so Kredite zu erschleichen. Mit falschen Briefkästen an leerstehenden Gebäuden in Idar-Oberstein, Bitburg und im Raum Hermeskeil hatte der Trickbetrüger die Korrespondenzen der Banken abgefischt. Auch ließ er mit seiner Masche Telefonanschlüsse, Nachsendeanträge der Post, gefälschten Gehaltsbescheinigungen und Rentenversicherungen der Geschädigten aus dem Saarland und dem Ruhrgebiet ändern.

In Zusammenarbeit mit der Kripo Trier konnte die Kripo Idar-Oberstein den mutmaßlichen Internet-Betrüger an dem falschen Briefkasten in Bitburg stellen. Der Tatverdächtigte konnte jedoch flüchten, nachdem er einen Polizeibeamten mit Reizgas außer Gefecht gesetzt hatte. Die weitere Fahndung der Polizei verlief schleppend, da der Betrüger vornehmlich über das Internet agierte. Nachdem das Phantom in Hermeskeil Anfang des Jahres wieder einen Briefkasten manipuliert und so versucht hatte, unter falschem Namen bei Banken an Kredite zu gelangen, konnte die Kripo Idar-Oberstein schnell Parallelen zu den vorherigen Betrugsfällen herstellen. Am 9. Juni schnappte die Fahndungsfalle dann in Trier zu – der Internetbetrüger konnte festgenommen werden. Bei seiner Verhaftung stellte die Polizei einen gefälschten französischen Ausweis sowie weitere Dokumente sicher, die nahe legten, dass der Mann im gesamten Bundesgebiet mit seiner Masche tätig war.

Bei den Betrugsversuchen erschlich sich der Mann einen Geldbetrag in niedriger fünfstelliger Höhe. Die Ermittlungen der Kripo Idar-Oberstein sind mit dem Fahndungserfolg jedoch noch nicht abgeschlossen. Wie Kurt Wittmann von der Kripo Idar-Oberstein dem TV mitteilte, wird derzeit noch ermittelt, ob noch weitere Betrugsfälle auf das Konto des gefassten Betrügers gehen. Davon geht die Polizei derzeit aus. „Wir waren auch erstaunt, wie einfach es ist, unter falschem Namen Bankkonten zu eröffnen. Das ist erschreckend“, so Kurt Wittmann.

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