Kreis beteuert Sparwillen

Bernkastel-Wittlich/Klausen · Mit einer vier Seiten langen Erklärung beantwortet der Landkreis Bernkastel-Wittlich die Resolution Klausens, die die hohen Ausgaben der Kommune hinterfragt. In dem vom Kreisausschuss verabschiedeten Papier wird auf die generell schwierige Lage, aber auch die Sparanstrengungen hingewiesen.

(mai) Das Problem insbesondere der Landkreise sei demnach, dass die Einnahmen und die Ausgaben besonders für die sozialen Leistungen seit Anfang der 90er immer weiter auseinandertrifteten. Dies sei jedoch nicht Ergebnis einer verfehlten Finanzpolitik des Kreises, sondern fremd verursacht. 90,5 Millionen Euro – das sind rund 63 Prozent der Gesamtaufwendungen – hat der Kreis für 2010 allein für die Bereiche Jugend und Soziales eingeplant. Die in diesen Bereichen gewährte Unterstützung gehört zu den Pflichtaufgaben.

Um Aufwendungen im sozialen Bereich dauerhaft zu begrenzen, wird laut Verwaltung der Grundsatz „ambulant vor stationär“ verfolgt. In zwei Bereichen hat sich der Kreis beim Sparen Wege aufzeigen lassen. So hat ein Gutachten von 2007 zu den Steuerungsmöglichkeiten der Hilfen zur Erziehung zu einer breit angelegten Umstrukturierung im Jugendamt geführt. Diesen Wandel verbucht die Verwaltung als Erfolg, denn er hat ihrer Meinung dazu beigetragen, die Kostensteigerung in diesem Bereich abzubremsen. Ähnliches geschieht seit 2009 bei der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung. Ein Gutachten zeigt dort Wege auf, wie diese Menschen besser am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Dabei geht es beispielsweise darum, dass sie so weit wie möglich eigenständig in einer Wohnung leben, ein häufig geäußerter Wunsch – und nicht in einem Heim untergebracht sind.

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