Kreis Junger Unternehmer trotzt der Krise

Trier · Im Tagungszentrum der Industrie- und Handelskammer (IHK) hat sich am Freitag der Kreis Junger Unternehmer (KJU) getroffen. Bei der Jahresmitgliederversammlung hat der KJU seinen Vorstand bestätigt. In erster Linie haben die kleinen und mittelständischen Unternehmer aber gefeiert.

 Der Vorstand des KJU mit Geschäftsführer Lothar Philippi (vorne links) und dem Vorsitzenden Ole Seidel (daneben) begrüßt Bernhard Simon (vorne, Zweiter von rechts) und Markus Haag (vorne rechts) in seinen Reihen.

Der Vorstand des KJU mit Geschäftsführer Lothar Philippi (vorne links) und dem Vorsitzenden Ole Seidel (daneben) begrüßt Bernhard Simon (vorne, Zweiter von rechts) und Markus Haag (vorne rechts) in seinen Reihen.

Foto: Christian Kremer

Das Tagungszentrum der Industrie- und Handelskammer in Trier erstrahlt in blauem Licht. Im Foyer stehen 120 Menschen – Männer mit Anzügen und Frauen in schicken Blusen oder Kostümen – und trinken Sekt. Kellner servieren Lachshäppchen. Gleich folgt ein Auftritt des Kabarettisten Peter Vollmer.

Der Kreis Junger Unternehmer (KJU) hat zur Jahresmitgliederversammlung geladen. Das bedeutet nicht nur, Reden zuzuhören und den Vorstand neu wählen, sondern in erster Linie eins: Feiern. „Wir waren jung, wir waren dynamisch, wir sind erfolgreich, und wir wollten Partys feiern“, beschreibt Stephan Heintz (36) seine Motivation, sich 1999 dem Verein anzuschließen.

Der wieder gewählte Vorsitzende, Ole Seidel, ist stolz darauf, dass der Trierer Verein der Wirtschaftsjunioren mit 240 Mitgliedern der größte in Rheinland-Pfalz ist. Ein Drittel der 257 Mitglieder sei unter 40 Jahre alt. Auch die Fördermitglieder, die jetzt über 40 sind, haben sich dem Verein unter 40 angeschlossen.

Das Motto beim KJU ist die „Mitgliedschaft fürs Leben“. So können laut Seidel die Jungen von den Erfahrenen profitieren. Ebenso wichtig ist laut Seidel, Kontakt mit den Politikern der Region zu halten und bei ihnen die Interessen der Unternehmen zu vertreten. „Jedes Mitglied soll die Möglichkeit haben, den Bundestagsabgeordneten und den IHK-Präsidenten kennen zu lernen“, sagt Seidel.

Und so sind bei der Mitgliederversammlung unter anderem der Trierer Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster (CDU) und der IHK-Präsident Peter Adrian anwesend.

Adrian betont, dass es gerade für junge Unternehmer wichtig ist, beim Unternehmensstart Kontakte zu knüpfen. Als IHK-Chef liegt ihm das Nachwuchspotenzial des KJU am Herzen. Er hofft darauf, dass die Mitglieder des Vereins ihr ehrenamtliches Engagement später auf die IHK ausdehnen. Zwar blicken sowohl Seidel als auch Adrian besorgt auf die derzeitige Wirtschaftskrise, sie zeigen sich aber optimistisch. Auch Manuela Strassen (38), die in Malborn im Hunsrück ein Transportunternehmen besitzt, ist zuversichtlich: „Ich kann mich trotz der Krise nicht beschweren.“

Laut Seidel ist die Region aufgrund ihrer mittelständischen, auftragsstarken Unternehmen nicht so krisenanfällig wie andere Regionen, in denen eher große Unternehmen angesiedelt sind. Adrian sieht in der Krise eine Chance für junge Unternehmer, neue Wirtschaftszweige kreativ zu erschließen.

Zwei der ganz jungen Unternehmer im KJU sind Sarah Traut (25) und Bernhard Simon (29). Traut ist selbstständige Handelsvertreterin bei der Volksbank in Trier und erst eine Woche im Verein. Von der Mitgliedschaft verspricht sie sich sich vor allem Geschäftskontakte. Simon ist schon einen Schritt weiter. Er wurde als Juniorchef der Firma Simon-Fleisch GmbH in Wittlich in den Vorstand des KJU gewählt. Vor allem will er die „bisher eher schwach vertretene Eifel“ mehr in die Vereinsarbeit integrieren.Extra

Arbeitsbilanz des KJU

2008 hat der Verein 17 Betriebsbesichtigungen, Info-Treffs, Vorträge, Diskussionen und gesellige Veranstaltungen mit fast 1400 Teilnehmern durchgeführt. Durchschnittlich waren dabei 81 KJU-Mitglieder anwesend – mehr als jemals zuvor.

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