Katholische Kirche Kritik an Papier aus dem Vatikan hält an

Trier · Der Trierer Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg hat ein vom Vatikan am Montag herausgegebenes Dokument zum Reformprozess in vielen Bistümern indirekt kritisiert. In einem am Donnerstag veröffentlichten Videostatement an die Gläubigen im Bistum spricht der Verwaltungschef des Bischofs von schmerzhaften Aussagen in der römischen Instruktion.

Dass etwa die Rolle des Pfarrers derart stark markiert werde, erscheine vielen in und außerhalb der Kirche als unangemessen und unzeitgemäß, sagt von Plettenberg unter Verweis auf die Erkenntnisse aus der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals und den starken Rückgang der Priesterzahlen.

Zugleich appellierte der Generalvikar an die Gläubigen, sich weiter für die Synodenumsetzung einzusetzen. Den dort vorgeschlagenen Perspektivwechsel halte er für richtungsweisend. „Darin ist auch meine Motivation zur Umsetzung der Synode begründet, die weder durch die römische Intervention im Juni noch durch die aktuelle Instruktion der Kleruskongregation gebrochen ist“, sagt von Plettenberg wörtlich.

An dem Dokument des Vatikans hatte es in den vergangenen Tagen teils heftige Kritik gegeben. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf sagte, er könne „den Eingriff in meine bischöfliche Hirtensorge nicht so einfach hinnehmen“. Der Trierer Katholikenratsvorsitzende Manfred Thesing kritisierte, das könne nur jemand geschrieben haben, „der nie in einer Gemeinde von heute in der Welt von heute war“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort