111 Geheimtipps entlang der Mosel
Trier · Orte an der Mosel, die man gesehen haben muss: Im neuesten Band aus der Reihe des Emons-Verlags widmet sich die Autorin Anke Müller 111 bemerkenswerten Zielen am Rande der ausgetretenen Touristenpfade.
Trier. Wo gibt es von der Obermosel bis nach Koblenz interessante Orte zu sehen, deren Geschichte nicht jeder kennt? Dieser Frage ist die Kölner Journalistin Anke Müller nachgegangen. Nach zweieinhalb Jahren Recherche hat sie jetzt eine Auswahl an Geheimtipps in einem Buch zusammengestellt. Der Titel: "111 Orte an der Mosel, die man gesehen haben muss".
Ein Kapitel widmet Müller beispielsweise der römischen Tempelanlage in Tawern und verzichtet dafür auf die gefühlte "milliunste" Beschreibung der Porta Nigra, wie sie selbst sagt. Statt des Karl-Marx-Hauses stellt sie die Buchbinderei Mohr oder die Geigenbauwerkstatt in der Trierer Innenstadt vor. Auch den Bernkasteler Marktplatz mit seinen schmucken Fachwerkhäusern lässt die Autorin außer Acht, beschreibt dafür aber die Statue des heiligen Nikolaus in Bernkastel-Wehlen oder die Besonderheit des Mosel-Kinos der Doktorstadt.
Kultur, Landschaft, Gastronomie
Insgesamt bilden die 111 Orte, die Müller beschreibt, ein buntes Gesamtpaket aus kulturellen Sehenswürdigkeiten, historischen Orten, landschaftlichen Attraktionen und der Gastronomie der Moselregion. Alleine in Trier empfiehlt die Autorin 18 Orte, die entdeckt werden wollen.
Von der Mosel schickt Müller ihre Leser auch auf Abstecher in den Hunsrück, etwa in den Ort Raversbeuren, oder in die Eifel, wo sie auf das Justizvollzugsmuseum in Wittlich und den Vulkanhof in Gillenfeld mit seinem Ziegenkäse hinweist. Ihr Hauptaugenmerk legt Müller aber auf Bemerkenswertes entlang des Flusses. "Die Mosel ist eine schöne Region, die wegen des Kegelclubtourismus\' verkannt wird", sagt sie. Doch das ändere sich Gott sei Dank. Die Fachwerkdörfer im lieblich-romantischen Moseltal mit ihrer bis zu 2000-jährigen Geschichte böten unheimlich viel, sagt sie.
Schon in ihrer Kindheit hat Müller die Region kennengelernt, als sie mit ihrer Familie viele Urlaube im Hunsrück verbrachte und dabei zahlreiche Touren an die Mosel unternahm. Viele Orte, die sie jetzt im Buch beschreibt, kennt sie deshalb schon lange. Von anderen hat sie bei ihrer Recherche erfahren oder sie per Zufall aufgeschnappt. Ihre persönlichen Lieblings-Orte: das Gartencafé in Kleinich-Fronhofen (Kreis Bernkastel-Wittlich), die Burg in Alken an der Untermosel und die Ehrbachklamm bei Emmelshausen als Wanderziel im Hunsrück. Für Familien empfiehlt sie das Panoramabad in Leiwen, den Moselkilometer 191 in Trier-Nord oder den Baum-Welt-Pfad im Meulenwald.
Ihr Buch wendet sich an Touristen und Einheimische gleichermaßen. "Nicht jeder von der Obermosel kennt die Sehenswürdigkeiten in der Koblenzer Region", sagt sie. Mit dem Reiseführer komme der insgesamt 105. Band der Serie heraus, sagt Britta Schmitz vom herausgebenden Emons-Verlag. Bücher aus der Reihe sind bereits für den Hunsrück und die Eifel erschienen. Dabei ist der Aufbau stets gleich: Jedes der 111 Ziele wird auf einer Doppelseite mit Beschreibung und Foto vorgestellt. Auf Landkarten sind die Orte eingezeichnet und für den Leser daher gut zu finden. Zu jeder Beschreibung kommen weitere Hinweise auf Sehenswürdigkeiten oder Gastronomie in der jeweiligen Umgebung hinzu. Schmitz: "So erhält der Leser eigentlich mehr als 111 Tipps."
"111 Orte an der Mosel, die man gesehen haben muss" ist mit einer Auflage von 4000 Exemplaren im Emons-Verlag erschienen und für 14,95 Euro im Handel erhältlich; ISBN-Nummer: 978-3-95451-325-3
Extra
Die Autorin Anke Müller kommt aus Köln. Die 44-Jährige hat Englisch, Skandinavistik und Kunstgeschichte studiert. Nach ihrem Abschluss hat sie ein Volontariat beim Donaukurier in Ingolstadt absolviert und dort als Journalistin gearbeitet. Nach einer Fortbildung zur PR-Referentin arbeitet sie seit 2005 als selbstständige Journalistin. Der Reiseführer "111 Orte an der Mosel, die man gesehen haben muss" ist Müllers erstes Buch. cst
