14 Stunden feinstes Gewitter: Summerblast-Festival funktioniert auch in der Arena - 2500 Zuschauer

Trier · Es ist wohl das mit den meisten internationalen Bands besetzte Sommerfestival in Trier: 2500 Zuschauer haben beim "Summerblast" in der Arena ab zehn Uhr morgens (!) 14 Stunden lang Größen von Hardcore bis Death-Metal gefeiert, darunter Suicide Silence, Architects und Madball.

14 Stunden feinstes Gewitter: Summerblast-Festival funktioniert auch in der Arena - 2500 Zuschauer
Foto: (g_kultur
 Impressionen vom Summerblast-Festival in der Arena Trier: Davyd Winter-Bates von der englischen Metalcore-Band Bury Tomorrow, ein Crowdsurfer im Einsatz und die Aussicht von der Bühne – hier beim Auftritt von Architects. TV-Fotos (3): Andreas Feichtner

Impressionen vom Summerblast-Festival in der Arena Trier: Davyd Winter-Bates von der englischen Metalcore-Band Bury Tomorrow, ein Crowdsurfer im Einsatz und die Aussicht von der Bühne – hier beim Auftritt von Architects. TV-Fotos (3): Andreas Feichtner

Foto: (g_kultur
14 Stunden feinstes Gewitter: Summerblast-Festival funktioniert auch in der Arena - 2500 Zuschauer
Foto: (g_kultur

Trier. Der junge Mann liegt im roten Schlauchboot, lässt sich von der Welle tragen - und kentert nach ein paar Sekunden. Kein Problem, nix passiert. Drei Minuten später: das gleiche Spiel. Wer da spontan an entspanntes Strandpaddeln denkt, vielleicht noch zu chilligen Klängen, liegt gaaaanz weit daneben.

Das Schlauchboot wird auf Händen der Summerblast-Besucher Richtung Bühnengraben getragen, zum zugleich brachialen aber auch immens präzisen Gebolze der Architects, das ist anspruchsvoller Metalcore aus Brighton. Es ist die letzte Band am Ende eines langen Tags: 14 Stunden lang haben sich zuvor in der Arena 2500 Fans des Harten, Derben, Lauten eine Party geliefert, die zumindest in den vorderen Reihen körperlich richtig an die Substanz gehen kann.

Auch die Security im Bühnengraben kann sich nicht über zu wenig Beschäftigung beschweren. Bei den Death-Metallern Suicide Silence oder auch den brutal unterhaltsamen Stick to Your Guns zieht sie im Minutentakt Crowdsurfer aus der Menge - und zwar nicht nur schwer tätowierte Fleischtunnel-Träger, sondern auch eher zierliche junge Frauen. Mittags locker vor der Bühne entspannen und abends dann bei den Headlinern richtig abgehen? Das ist nicht die Festivalwelt des Metalcore und Hardcore.

Schon mittags ist bei den Fans, die im Schnitt deutlich jünger sind als bei "klassischen" Metal-Konzerten, Alarm angesagt. Einen Höhepunkt gibt's schon kurz nach 18 Uhr mit der australischen Deathcore-Band Thy Art is Murder und deren letzten Song, dem religionskritischen "Holy War".

Traditionell findet das Festival im Exhaus statt - auf der Sommerbühne und im Exil-Keller. Die verschärften Brandschutzbestimmungen im Exhaus und die damit einhergehende geringere Kapazität erforderten den Umzug in die Arena. Die Halle war zwar nicht einmal zur Hälfte gefüllt, durch geschickte Abtrennung kamen sich die Zuschauer aber nicht verloren vor.

Veranstalter Tim Thielen war mit der Arena-Premiere sehr zufrieden - wie es 2016 aussehen wird, ist noch nicht klar: "Es war wie immer mega-friedlich. Die Leute waren aufgrund des schlechten Wetters teilweise auch sehr froh, dass es kein Open Air war." Die Arena könne auch in Zukunft eine Option sein, bei Unterstützung der Stadt. "Das Festival ist ein kulturelles Aushängeschild. Wir hatten wieder Besucher aus ganz Europa und sogar aus den USA." AF

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Vom erwischt werden
Vinyl der Woche: Love Is A Wonderful Thing – Michael Bolton Vom erwischt werden
Aus dem Ressort