Konzert Benefiz mit Blues, Balladen und Bluna

Trier · Künstler sagen Danke: Mit einem großen Konzert vor der Porta Nigra wollte die Initiative 30 für Trier allen Unterstützern in der Corona-Zeit etwas zurückgeben. Mit Erfolg.

Benefizkonzert 30 für Trier
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Benefizkonzert 30 für Trier

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So einen Auftrieb hat Trier lange nicht gesehen. Rund 50 einheimische Profi-Musiker und weit über 2000 Zuschauer feiern am Freitagabend vor der Porta Nigra vor allem sich selbst. Und das ist gar nicht despektierlich gemeint, ganz im Gegenteil. Denn das Konzert der Initiative 30 für Trier ist als Dank für die große Spendenbereitschaft der Trierer für die in Corona-Zeiten finanziell schwer angeschlagenen freiberuflichen Künstler gedacht.

Über 45.000 Euro haben die Initiatoren Chris Steil, Udo Hildebrand und Wolli Esser über die Eintrittsgelder des Abends und Spenden gesammelt. Und die Musiker, die ganz überwiegend keine ausreichenden staatlichen Hilfsgelder erhalten haben, direkt unterstützt.

Konzert 30 für Trier / Bilderstrecke 2
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Konzert 30 für Trier (Fotos Teil 2)

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So geht die Porta-Party mit entsprechend guter Laune auf und vor der Bühne schon ab 17 Uhr richtig los.

 Die Bandbreite der gespielten Musik ist groß.

Die Bandbreite der gespielten Musik ist groß.

Foto: DT

Trotz weitestgehend aufgehobener Corona-Vorschriften – das teils dicht gedrängte Publikum darf ohne Masken ausgelassen feiern – bleibt auch diese Veranstaltung bei wieder steigenden Infektionszahlen von Einschränkungen  nicht verschont: Einige im Programm aufgeführte Musiker und die Headliner Steilflug und Leyendecker Bloas können wegen einzelner Coronafälle nicht an den Start gehen. Deren nicht infizierter Frontmann Helmut Leyendecker lässt es sich aber nicht nehmen, anlässlich des Viertliga-Aufstiegs der Trierer Eintracht, solo und unterstützt vom begeisterten Publikum, die von ihm selbst komponierte Vereinshymne zu schmettern.

Konzert 30 für Trier / Bilderstrecke 3
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Konzert 30 für Trier (Fotos Teil 3)

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Foto: TV/Dirk Tenbrock

 Den undankbaren Job des Einheizers in der Nachmittagshitze übernimmt bravourös die Band Big Fart. Kein Furz-Job, dafür aber toll gesungener und gespielter ehrlicher Rock, der ankommt.

Eine Bank dann die Achim Weinzen-Band mit Klassikern des Pop, Blues, Rock und eigenen Kompositionen. Weinzen im Angus-Young-Gedächtnis-Outfit – inclusive Kilt – hat das Publikum im Griff, die ersten Damen tanzen vor der Bühne. Später soll er noch in seiner Paraderolle als Udo Lindenberg für Gänsehaut sorgen.

Schmissigen und tanzbaren Rock & Roll aus den Sixties dann von Jimmy Beat. Der Platz vor der Porta füllt sich, die Stimmung steigt, Bier und Wasser fließen in Strömen, sowohl vor als auch auf der Bühne.

Langsam dämmert es, die Sonne brennt nicht mehr, umso mehr dafür die Leidenschaft der Trier-All-Stars. Allesamt hervorragende Musiker, spielen sie sich in verschiedenen Formationen und Zusammensetzungen die Seele aus dem Leib. Am bisher heißesten Tag des Jahres bleibt kein Auge und kein T-Shirt trocken.

Alexandra Meusel moderiert witzig, charmant und kenntnisreich, sie erklärt, verbindet und animiert Musiker und Publikum. Auch die lokale Polit-Prominenz hält bis zum Ende durch: Die Bundestagsabgeordnete Verena Hubertz, Landrat Stefan Metzdorf (Kreis Trier-Saarburg), Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Kulturdezernent Markus Nöhl, der in seiner Ansprache auch an seinen Vorgänger Thomas Schmitt erinnert, der das Festival mit initiiert hatte.

Das musikalische Spektrum ist riesig, gleich zu Beginn singt der Trierer Tenor Thomas Kiessling das berühmte „Nessun dorma“ aus Puccinis Oper „Turandot“, das Konzert endet mit „Hey Jude“ von den Beatles. Dazwischen gibt es Blues, Balladen und Rock and Roll von BAP über U2, Johannes Oerding bis Udo Lindenberg.

Bunte Vielfalt bestimmt das Publikum, Kleinkinder, ältere Semester, schicke Party-People und Alt-Hippies sind am Start. Apropos alt. Für den Schlussakkord des Festivals hat sich die in den 1980ern erfolgreiche „Neue-Deutsche-Welle“-Band Lusthansa (nach zehn Jahren und 20 Jahre nach ihrer Auflösung) wieder für einen Gig vereint. Für den guten Zweck natürlich, aber ganz offensichtlich auch für den Riesenspaß. Denn den haben Jutta Pardeike, Pello Bender, Peter Heckmann, Eddy Hinterscheid, und Uwe Meinelt noch zusammen, nach all den Jahren. Verstärkt wird die Truppe durch einige All-Stars und natürlich darf auch ihr 80er-Superhit „Nix Neues in Poona“ mit der legendären Textzeile: „Lieber Bier in Trier, als Bluna in Poona“ nicht fehlen. Da kocht die Menge in der heißesten Nacht des Jahres,und am Ende kommen noch einmal alle Beteiligten auf die Bühne und verabschieden sich – pünktlich um 23 Uhr – mit „Hey Jude“ von den Beatles.

 Und am Schluss kommen alle Akteure von 30 für Trier gemeinsam auf die Bühne vor der Porta.

Und am Schluss kommen alle Akteure von 30 für Trier gemeinsam auf die Bühne vor der Porta.

Foto: DT

„Nächstes Jahr wieder?“ fragt Chris Steil. Die Menge jubelt und reckt die Daumen und Arme nach oben.

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