A-Cappella beim Mosel Musikfestival: Regen? Na und - Dann spielt das Konzert im Treppenhaus

Trier · Manchmal kommt es eben anders, als man denkt. Intendant Hermann Lewen hatte am Freitag kurz vor Konzertbeginn plötzlich sprichwörtliche Bauchschmerzen wegen einer Gewitterwarnung für die Region. Schließlich waren knapp 600 Gäste gekommen, um die a-capella Gruppe „Maybebob“ im traumhaften Innenhof-Ambiente des Kurfürstlichen Palais zu erleben...

A-Cappella beim Mosel Musikfestival: Regen? Na und - Dann spielt das Konzert im Treppenhaus
Foto: Rolf Lorig
A-Cappella beim Mosel Musikfestival: Regen? Na und - Dann spielt das Konzert im Treppenhaus
Foto: Rolf Lorig

Während die Wolken am Himmel zunahmen, sprach Lewen mit den Künstlern. Man war sich rasch einig: Konzertbeginn wie geplant open air, keine Pause und Abbruch, wenn es zu schlimm kommen sollte.

Für die Gäste hatten Lewen und sein Team Regencapes dabei, die dankbar angenommen wurden.

Punkt 20.30 Uhr startete das Konzert. Nur eine knappe Begrüßung vom Intendanten, dann stand alles im Zeichen der Musik. Und die überzeugte vom ersten Ton an. Vier stimmgewaltige Musiker, die nicht nur sangesfest waren, sondern auch noch perfekt Begleitinstrumente imitieren konnten. Es war ein heiteres, aber auch tiefer gründendes Programm, das die Vier aus Norddeutschland für ihr Konzert in Trier zusammengestellt hatten.

Die moralisierende Gesellschaft ("Das darf man nicht") wurde ebenso aufs Korn genommen wie die zunehmende Abhängigkeit von elektronischen Begleitern ("Mein Handy weiß es"). Auch der feine Unterschied zwischen "Theorie und Praxis" fand seine Beachtung.

Ein guter Start, der gegen 20.50 Uhr vor eine erste Bewährungsprobe gestellt wurde. Denn da fielen die ersten Tropfen vom Himmel. Das Publikum nahm es gelassen, schlüpfte rasch in die Regencapes. Die vier Künstler auf der Bühne brachte das nicht aus dem Konzept. Mit kleinen Blödeleien hielten sie die gute Stimmung aufrecht und überbrückten so den kurzen Moment der Unruhe. Kaum saßen alle wieder, ging es fröhlich weiter.

Als ob das Wetter vom Verhalten von Künstlern und Publikum beeindruckt gewesen wäre, hörte der Regen nach einiger Zeit auch wieder auf. Weiter ging die musikalische Fröhlichkeit, bis es dann kurz vor Schluss doch kräftig regnete.

Für die Musiker kein Problem: sie brachen ab und luden spontan zur Fortsetzung des Konzertes ins trockene Treppenhaus des Palais ein. Respekt - Das war ein phantastischer Abschluss eines bemerkenswerten Konzertes. -flo-

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