A-Cappella-Truppe brilliert stimmsicher

Mit einem nicht ganz üblichen Programm wartete der Musikkreis der Stadt Wittlich bei seinem jüngsten Konzert auf. Zu Gast war das Gesangsensemble "Singphoniker" aus München.

 Bei der Zugabe, Georg Kreislers „Mein Weib will mich verlassen“, wirken die Singphoniker keineswegs betrübt. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Bei der Zugabe, Georg Kreislers „Mein Weib will mich verlassen“, wirken die Singphoniker keineswegs betrübt. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Wittlich. (gkl) Das Männerensemble ließ sich "Auf den Flügeln des Gesangs" forttragen und nahm das Publikum in der nahezu ausverkauften Wittlicher Synagoge gleich mit. Wobei sich allerdings die Frage stellte, welche Sphären, in die der Abend entführte, die beeindruckenderen waren. War es der erste Teil mit Madrigalen der Renaissance und den Gesängen von Felix Mendelssohn Bartholdy? Oder vielleicht doch eher der zweite Teil, der schlicht mit "just Songs" überschrieben war und bei dem vor allem die Comedian Harmonists die Patenschaft übernommen hatten.

Man konnte es einfach nicht ausmachen. Weder an der Begeisterung des Publikums, das schon zur Pause so intensiv applaudierte, als ginge es um eine Zugabe, noch an der Qualität des Dargebotenen. Was Counter-Tenor Markus Geitner, die Tenöre Daniel Schreiber und Henning Jensen, der Bariton Michael Mantaj und Christian Schmidt als Basso profondo zu bieten hatten, daran konnte man nichts aussetzen.

Nicht vergessen darf man dabei natürlich Berno Scharpf, der seinen Partnern als versierter Pianist zur Seite stand. Der "Künstlerball bei Kroll" oder die "Liebe der Matrosen" wurde mit demselben Ernst, auf demselben Niveau interpretiert wie das Mendelssohnsche Jagdlied aus Opus 120. Ein Programmpunkt ragte jedoch aus dem Gesamtkonzept ein wenig heraus.

Es waren die vier Beiträge (Herr Meier, Das Knie, Die Beichte des Wurms und Das große Lalula) aus Enjott Schneiders "Morgensternliederbuch". Hier konnte man nur noch staunend die Stimmsicherheit des Ensembles bewundern, mit der es die gesangstechnischen Klippen in den Stücken artistisch bewältigte. Fast mochte man am Ende sagen: Schade, dass die Singphoniker nach "nur" zwei Zugaben die Bühne verließen. Der Applaus hätte für mehr gereicht.

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