Abschied mit den Beatles und Cole Porter

Daun · Mit den King’s Singers aus England hat es bei Klassik auf dem Vulkan ein ganz großes Finale gegeben. Am Ende des Abends waren Besucher und Akteure gleichermaßen begeistert.

 Lassen sich von der Atmosphäre auf dem Vulkan tragen: die King's Singers. TV-Foto: Gerhard Kluth

Lassen sich von der Atmosphäre auf dem Vulkan tragen: die King's Singers. TV-Foto: Gerhard Kluth

Foto: Gerhard Kluth (gkl) ("TV-Upload Kluth"

Daun. Der Vulkan, in Form des Gemünder Maares, rief, und die Zuschauer kamen zum 44. Konzert des Eifelaner Festivals. Rund 600 Besucher, nicht wenige davon aus Trier und von der Mittelmosel, hatten den Weg nach Daun gefunden. Die meisten machten es sich auf der Liegewiese des Gemünder Freibads gemütlich und hatten auch gleich ihren Picknickkorb mitgebracht.
Bevor es losgehen konnte, galt es Abschied zu nehmen. Elf Jahre lang war Ingrid Wesseler der Motor von Klassik auf dem Vulkan, und der Abend mit dem Vokalsextett aus dem englischen Cambridge war das letzte von ihr organisierte Konzert. Ein würdiger Abschluss für die Laufbahn einer Person, die mit Herzblut eine Kulturreihe in der Eifel etabliert und zum Erfolg geführt hat.
Dann aber kam die britische "Boygroup" unter Führung von Senior und Countertenor David Hurley, der seit 25 Jahren als einer der königlichen Sänger auf der Bühne steht. Zusammen mit dem Counter Timothy Wayne-Wright, dem Tenor Julian Gregory, Christopher Bruerton und Christopher Gabbitan als Baritone sowie dem Bassisiten Jonathan Howard nahm Hurley das Publikum von der ersten Note an gefangen. Dabei zeigte das Ensemble einmal mehr, wie vielseitig es ein Programm gestalten kann.
Folksongs und Madrigale bestimmten den ersten Teil des Abends, angefangen bei der englischen Liebesgeschichte "Lass of Richmond Hill" über das französische "Le Baylère" bis zum deutschen "Tanzen und Springen" von Hans Leo Hassler war alles dabei. Nach der Pause ging es dann vor mit vielen Kerzen illuminierter Kulisse mit unter anderem "Penny Lane" und "Yesterday" von den Beatles weiter.
Von einer schier unglaublichen technischen Basis aus, die kaum einmal einen Ausrutscher erkennen lässt, gestalteten die Sechs ihr Programm mit stilistischer Sicherheit, die die Zuschauer hier schmunzeln, dort die emotionalen Schauer über den Rücken laufen ließen. Dabei hatte man den Eindruck, dass das Ensemble, das auf der ganzen Welt zuhause ist, sich von der einzigartigen Atmosphäre des Maares tragen ließ.
Ganz am Ende stand dann noch Cole Porters "Every time we say good bey", das die Sänger auch Wesseler widmeten. Nach diesem Abend konnte man nur sagen: Danke, King's Singers und Danke, Ingrid.

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