Afrikaner aus Schwaben: 1200 Fans erleben Teddy-Show in Trier

Trier · Seine Karriere hat auf der Videoplattform Youtube begonnen, bei ZDFneo war er schon wiederholt auf Sendung. Am Freitag gastierte Tedros "Teddy" Teclebrhan in der Arena Trier. Rund 1200 Fans waren gekommen, um die Show "Was labersch du?" live auf der Bühne zu erleben.

 Comedian Teddy singt, tanzt, kalauert und wirbelt durch die Arena Trier. TV-Foto: Rolf Lorig

Comedian Teddy singt, tanzt, kalauert und wirbelt durch die Arena Trier. TV-Foto: Rolf Lorig

Foto: Rolf Lorig (flo), ROLF LORIG ("TV-Upload Lorig"

Trier. Wie beschreibt man Teddy? Keine leichte Aufgabe. Der 1983 in Eritrea geborene und im Schwabenland aufgewachsene Mann lässt sich nicht so einfach in eine Schublade packen. Ein Comedian? Jein. Ein Tänzer? Jein. Ein Entertainer? Jein. Ein Sänger? Jein. Am ehesten trifft es, wenn man sagt: von allem etwas.
Wie so oft ist es die Mischung, die eine eigene Marke ausmacht. Für seine aufwendig produzierte Show hat Tedros Teclebrhan alias Teddy seine eigene Mixtur gefunden. Eine Mixtur, die insbesondere beim jungen Publikum sehr gut ankommt. Und folgerichtig ist das Gros seiner Fans in der Arena Trier zwischen 20 und 30 Jahren alt und beglückt den Star des Abends von Beginn an mit so viel Applaus, dass dieser erst gar kein Eis brechen muss.
Den wahren, ungeschminkten Teddy bekommen die Fans nur in den ersten Minuten singend, tanzend und kalauernd zu sehen. Doch danach schlüpft er fortwährend von einer Rolle in die nächste und wechselt damit auch permanent sein Aussehen. Begleitet wird er von einer eigenen Band, die während des Auftritts fortwährend im Einsatz ist. Ebenso wie der Kameramann, der Teddy auf Schritt und Tritt begleitet und dessen Aufnahmen die Technik während der gesamten Show auf eine große Leinwand projiziert.
Doch es gibt auch die Momente, in denen sich das Publikum selbst auf der Leinwand wiederfindet. In diesen Momenten ist der Mann aus Eritrea auf der Suche nach einem willfährigen Opfer, das er unter dem Jubel der Menge auf die Bühne bittet oder auch direkt am Platz in seine Show einbindet. Wobei man über die Art und Weise, wie er mit seinem Publikum umgeht, trefflich streiten könnte. Doch Humor hat eben viele Ausprägungen und kennt zudem viele Altersstufen. Teddy orientiert sich an seiner Altersklasse und kommt offensichtlich damit bestens an.
Wenn der Mann mit der dunklen Hautfarbe im schwäbisch-näselnden Tonfall den Stammtisch-Rassisten Ernst Riedler gibt und mit rassistischen Parolen wie "Gleichheit, Toleranz und Separation" auftrumpft, ist er gegenüber seinen hellhäutigen Kollegen klar im Vorteil. Doch damit noch nicht genug: Political Correctness ist nicht sein Ding. Laut denkt er darüber nach, ob es nicht sinnvoll wäre, Asylantenhäuser, Frauenhäuser und Tierheime in einem Gebäude zu vereinen. So könne man Energie sparen und die "Bremer Stadt-Asylanten" erleben. Das trifft vermutlich nicht jeden Humor-Geschmack, die Anwesenden hatten jedoch ihren Spaß.flo

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