"Alive and Kicking" - Simple Minds immer noch putzmunter

Trier · Die Simple Minds haben auf ihrer aktuellen "Celebrate"-Tour in der Europahalle Trier Station gemacht. Zweieinhalb Stunden lang feuerten die Musiker das Beste aus den 35 Jahren seit Erscheinen ihres ersten Albums ab. 1500 Fans erlebten die schottische Band und Sänger Jim Kerr in Höchstform.

 In einer mitreißenden Bühnenshow präsentieren die Simple Minds ihre größten Erfolge aus 35 Jahren. Aus Gründerzeiten noch dabei sind Sänger Jim Kerr (Zweiter von rechts) und Gitarrist Charlie Burchill (im Vordergrund). TV-Foto: Anke Emmerling

In einer mitreißenden Bühnenshow präsentieren die Simple Minds ihre größten Erfolge aus 35 Jahren. Aus Gründerzeiten noch dabei sind Sänger Jim Kerr (Zweiter von rechts) und Gitarrist Charlie Burchill (im Vordergrund). TV-Foto: Anke Emmerling

"Alive and Kicking" - Simple Minds immer noch putzmunter
Foto: Anke Emmerling
"Alive and Kicking" - Simple Minds immer noch putzmunter
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"Alive and Kicking" - Simple Minds immer noch putzmunter
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"Alive and Kicking" - Simple Minds immer noch putzmunter
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Trier. Jim Kerr, der Gründer und Sänger der Simple Minds, feiert in diesem Jahr seinen 55. Geburtstag. Viele der 1500 Besucher in der Europahalle gehören in etwa der gleichen Generation an. "Die Musik dieser Band ist Teil unserer Jugend", sagt Besucher Ralf Schon (51), der das T-Shirt einer der ersten Simple-Minds-Tourneen trägt. "Es passt noch", sagt er, und so lässt sich mit dem Zusatz "besser denn je" auch das musikalische Erlebnis dieses Abends zusammenfassen.
Unter dem Titel "Celebrate" feiern die Schotten 35 Jahre Bandgeschichte, brennen ein Feuerwerk ihrer größten Hits ab. Zum Einstieg gibt\'s sechs Ohrwürmer nonstop: "Broken Glass Park", "Waterfront", "Stars Will Lead the Way", "Hypnotised", "Once Upon a Time" und "One Step Closer". Das ist ein energiegeladenes Vergnügen. Mit tollen Lichteffekten inszeniert heizen diese Kracher mit ihrem Mix aus elektronischem Keyboardsound, Rockgitarre, kräftigen Beats und Gesang die Stimmung an.
Jim Kerr wirbelt in körperlicher und stimmlicher Hochform über die Bühne, nimmt sein Publikum mit einer Charme-Offensive aus Lächeln, Winken und Kniefällen für sich ein. Erst dann begrüßt er es auch verbal und verspricht einen langen Abend. Der dauert gut zweieinhalb Stunden und 24 Titel, keine Minute wird durch überflüssiges Gerede vertan.
Mit nahtlosen Übergängen folgen alte und neue Hits von "Love Song" (1981) über "Promised You a Miracle" (1982) oder "This Is Your Land" (1989) bis "Broken Glass Park " in einer neuen Version von 2013. Darunter ist als Überraschung auch ein Cover von Patti Smiths "Dancing Barefoot", das Background-Sängerin Sarah Brown mit Gänsehautfaktor interpretiert. Sie ist genauso wie Drummer Mel Gaynor, Bassist Gred Grimes und Keyboarder Andy Gillespie neu in der Band. Aus den Gründungstagen ist neben Jim Kerr noch Gitarrist Charlie Burchill dabei, der die rockigen Akzente setzt.
Alle Musiker sind mit Spielfreude dabei und vermitteln eine genauso euphorische Stimmung wie ihre Songs. Die reißen durch griffige Melodien, New Wave- und Elektronik-Pop-Anklänge der 1980er sowie markante, tanzbare Rhythmen mit. Das führt zwischenzeitlich zu Stadion atmosphäre, wenn das Publikum klatscht und die hymnischen Refrains mitsingt, vor allem natürlich bei "Don\'t You (Forget About Me)". Dieser Titel, der 1985 zum internationalen Durchbruch der Gruppe führte, beschließt das Hauptprogramm. Doch vor dem endgültigen Abgang mit David Bowies Lied "Jean Genie", aus dem der Name Simple Minds entlehnt ist, hat die Band noch einige Trümpfe im Ärmel. Sie spielt "Dolphins", "New Gold Dream", "Sanctify Yourself" und den Titel, der den Eindruck von Simple Minds treffend bestätigt: "Alive and Kicking".

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