Alle warten auf "Allein, allein"

Die Musiker aus Dresden bildeten den Höhepunkt der Live-Konzerte des diesjährigen Festivals am Echternacher See. "Polarkreis 18" nutzten ihren knapp 90-minütigen Auftritt auch dazu, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und einige weniger bekannte Lieder der Band zu spielen.

 Weißer Anzug in rotem Licht: Felix Ruber von „Polarkreis 18“ beim Konzert in Echternach. TV-Foto: Jens Klein

Weißer Anzug in rotem Licht: Felix Ruber von „Polarkreis 18“ beim Konzert in Echternach. TV-Foto: Jens Klein

Echternach. (jk) Regen gehört nicht unbedingt zu den optimalen Voraussetzungen für Open-Air-Konzerte. Das bekommen mit "Foodcoma", "Project 54" und "Black Candy Store" vor allem die Bands zu spüren, die am Freitag zum Auftakt des dreitägigen "e-Lake-Festivals" spielen. Der Andrang vor der Bühne lässt noch etwas zu wünschen übrig, und die Zuschauer sind nur schwer davon zu überzeugen, ihre angestammten Plätze unter schützenden Bäumen oder Zeltdächern zu verlassen.

Vielleicht braucht es dazu aber manchmal auch einfach nur die richtigen Argumente. Denn mit dem Beginn des Konzerts von "Polarkreis 18" um 22 Uhr ändert sich auch die Situation vor der Bühne. Die Lücken zwischen den Zuschauern füllen sich, und die Band aus Dresden sorgt für die richtige Feierstimmung.

Woher die Musiker angereist sind, zeigt auch ein Blick in die erste Reihe: Dort weht während des gesamten Konzerts eine sächsische Landesflagge im luxemburgischen Wind. "Polarkreis 18" legen mit "The Colour of Snow" bereits in den ersten Minuten ihres Auftritts das richtige Tempo vor und bringen die Meute vor der Bühne nach und nach in Bewegung. Dabei scheint es den Musikern allerdings wichtig zu sein, nicht bloß auf ihre aktuellen Lieder reduziert zu werden. Sie spielen an diesem Abend auch Stücke wie "Dreamdancer" oder "Look" aus ihrem Debütalbum von 2007.

"Es gibt eine erste Platte, man glaubt es kaum", scherzt Sänger Felix Räuber und überhört sicherlich nicht zufällig den immer wieder geäußerten Wunsch der Zuschauer nach "Allein, allein". Irgendwann lässt sich das Unvermeidbare dann auch in Echternach nicht mehr länger hinauszögern und es erklingen die ersten Töne des Nummer-1-Hits. Wie auf Kommando schnellen Arme in die Höhe und Beine beginnen zu tanzen. Auch wenn "Polarkreis 18" beim "e-Lake-Festival" die ganze Bandbreite ihres musikalischen Schaffens präsentiert haben, war es letztlich offenbar doch vor allem "Allein, allein", worauf das Publikum gewartet hat.

HINTERGRUND

Traditionell eröffnet das dreitägige "e-Lake-Festival" in Echternach mit Live-Musik. Der Samstag steht im Zeichen der elektronischen Musik. Dieses Jahr stand neben anderen der niederländische Trance-Experte Ferry Corsten an den Turntables. Am dritten und letzten Tag am See wird zu gemischter Musik weitergefeiert. Unter dem Motto "Party time" gab es 2009 Reggae von "Melting Pol", anschließend baten "The Monkeys" zur Sunset-Party. Mit 80er-Jahre-Klängen der "Independent DJs" klang die 14. Auflage des Gratis-Festivals am Sonntagabend aus. (red)

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