Alternativen zum Humba-Täteräää

In jedem Monat präsentiert TV-Reporter Andreas Feichtner seine persönlichen Konzert-Tipps der nächsten Wochen. Im Februar empfiehlt er ein Kontrastprogramm für die nicht allzu jecken Stimmungsfreunde.

 Alle Lampen brennen: The Australian Pink Floyd gastieren im Februar in der Rockhal Esch. Foto: Veranstalter

Alle Lampen brennen: The Australian Pink Floyd gastieren im Februar in der Rockhal Esch. Foto: Veranstalter

Trier. (AF) Toleranz ist heilbar. Gut, diese etwas fragwürdige Diagnose stammt nicht von mir, sondern von den Dimple Minds. Alte Deutschpunk-Recken. Keine Band, die auf der Bühne Rilke vertont. Aber sie haben Recht. Zu viel Verständnis haben? Das ist auch nur eine nette Umschreibung für schiere Gleichgültigkeit. Ich bringe gern Respekt auf für jede Musik, die irgendwas mit Leidenschaft zu tun hat. Mit Können. Oder mit Liebe. Bestenfalls mit allem. Bei ziemlich vielen Karnevalsliedern hört der Spaß bei mir aber auf. Wer sich mit Zwiebel auf dem Kopf wie ein Döner fühlt, darf also meinetwegen gerne weiter rotieren.

Gegen Stimmungsmusik und Karneval ist ja per se nichts einzuwenden. So spielt an Weiberfastnacht eine der besten deutschen Rock'n'Roll-Bands in der Region: Boppin' B. spielt dann im Ducsaal Freudenburg (11. Februar). An Fastnacht gibt es auch andere Alternativen zum Tschingderassabumm: Zu empfehlen ist die dänische Band Duné (13. Februar in der Rockhal Esch). Da treffen Elektronik-Spielereien auf Pop, bisweilen mit Anleihen aus den 80ern. Karnevalsfrei dürfte es auch beim Localvision-Bandwettbewerb mit zehn Bands aus der Region zugehen (12. Februar, Exhaus-Balkensaal). Eine experimentelle Mischung aus Indie, HipHop, Rock gibt's von Jookabox (14. Februar, kleines Exil). Ins Exhaus kommt mit Auletta auch eine Mainzer Indierock-Band, die auf dem Weg nach oben ist - daran konnten auch einige Erfolge bei Bandwettbewerben nichts ändern (19. Februar, großes Exil). Ein paar Standards bietet der Februar auch: The Australian Pink Floyd gehören in der Rockhal zu den Stammgästen (opulente Show, durchaus sehenswert, 25. Februar). Ende Februar lohnt sich auch ein Kurztrip nach Köln: Da spielt zum einen Get Well Soon. Dahinter steckt Multi-Instrumentalist Konstantin Gropper - mit das Beste, was man an anspruchsvollem Pop aus Deutschland derzeit zu hören bekommt (26. Februar, Gloria). Einen Tag später spielt dann mit The XX die britische Indie-Neuentdeckung des Jahres 2009 in der Essigfabrik Köln. Auf fremdem Terrain kann man in Luxemburg auch Kevin Costner sehen - er spielt mit seiner Country-Band "Modern West" im Atelier (23. Februar, Konzert ist bereits ausverkauft).

Mehr im Februar: 4. Februar: A Million Miles (Stoner-Metal mit Sängerin, Lucky's Luke, Trier). 5. Februar: David Gray (Atelier Luxemburg, schwelgerischer Pop aus Irland), 5. Februar: Dr. Feelgood (Pub-Rock/Boogie, Dudelange, Op der Schmelz), 6. Februar: New Stage (sechs Bands aus der Region, Exhaus-Balkensaal), 6. Februar: Eternal Tango (erfolgreichster Luxemburger Export mit "Heimspiel" in der Kulturfabrik Esch). 8. Februar: Air (Elektro trifft Pop aus Frankreich, Atelier), 16. Februar: 32/20 Blues Band (Rory-Gallagher-Tribute, "Toni", Domfreihof Trier), 22. Februar: Tokio Hotel (Rockhal Esch), 26. Februar: Polar Bear Club (Post-Hardcore, Exhaus Trier)

Tickets in den TV-Service-Centern in Trier, Bitburg, Wittlich, unter der TV-Tickethotline 0651-7199-996 und online unter www.volksfreund.de

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