Am Waldrand durch die Rockgeschichte

Salmtal-Dörbach · Seit 1988 organisiert der SV Dörbach auf der eigens hierfür konstruierten überdachten Waldbühne ein mehrtägiges Open-Air-Event. Andreas Graumnitz mit der Show "Forever Young" und Westernhagen-Double Andreas Marius-Weitersagen kommen diesmal.

 Ob Bands aus der Region wie vor drei Jahren die RoxxBusters aus Gerolstein oder national bekannte Gruppen: Der SV Dörbach bringt seit 1988 bekannte Musiker zu Rock am Waldrand ins Salmtal. TV-Foto: Holger Teusch

Ob Bands aus der Region wie vor drei Jahren die RoxxBusters aus Gerolstein oder national bekannte Gruppen: Der SV Dörbach bringt seit 1988 bekannte Musiker zu Rock am Waldrand ins Salmtal. TV-Foto: Holger Teusch

Salmtal-Dörbach. Sportverein und seit fast drei Jahrzehnten Konzertveranstalter - der SV Dörbach bewegt in mehrfacher Hinsicht. Im Juli wird das Sportgelände im Rahmen eines viertägigen Vereinsfestes (diesmal 18. bis 21. Juli) alljährlich zum Schauplatz von Rock am Waldrand. "Die Ursprünge liegen in der Einweihung unseres Clubhauses 1988", berichtet Hans-Peter Stoffel. Gleich bei der Premiere gelang es, "The Black Cats" mit der Trierer Soullegende Bill Marsh zu verpflichten. "Das war so toll, dass wir gesagt haben: Das machen wir noch mal", erinnert sich der Vereinsvorsitzende. "Rock am Waldrand", zunächst als "Fest am Waldrand" firmierend, war geboren.
Großes Stammpublikum


Das Rezept für den langjährigen Erfolg: "Wir versuchen, Qualität zu bieten. Jeder soll das Gefühl haben, dass die Band ihr Eintrittsgeld wert war", sagt Stoffel. Man habe ein großes Stammpublikum. Der Zuschauerrekord liege bei 1200 zahlenden Besuchern an einem Abend. In diesem Jahr rechne man beim Konzert am Samstag (19. Juli) mit 800 und montags (21. Juli) mit 500 bis 600 Gästen. Diese kommen aus dem gesamten Kreis Bernkastel-Wittlich. "Wir haben aber auch viele aus der Region um Schweich und aus der Eifel", sagt Stoffel. Die Besucher mit der weitesten Anreise werden diesmal wohl aus Darmstadt und der Pfalz kommen. In früheren Jahren gab es sogar Open-Air-Besucher aus Norddeutschland.
Beim 27. Rock am Waldrand wird Andreas Graumnitz zurückkehren. Die Show "Forever Young - 40 Jahre, 40 Hits" lief zwei Jahre lang erfolgreich im Berliner Wintergarten und am 19. Juli am Dörbacher Waldrand. Hits von Rockikonen wie Bob Dylan, Eric Clapton, den Stones, Beatles, Led Zeppelin, ACDC, Pink Floyd, David Bowie, Nirvana und Metallica bis hin zu denen von deutschen Künstlern von BAP bis Westernhagen werden geboten. Montags tritt Graumnitz als Andreas Marius-Weitersagen und der einzigen, vom Original autorisierten Westernhagen-Band auf.
Ein Festival mitten in der Natur


Die Künstler sind das eine, die Atmosphäre in dem bewaldeten Seitental der Salm ist das andere Pfund, das "Rock am Waldrand" in die Waagschale wirft. Dass es fast schon mitten in der Natur komfortabel für die Besucher und rund 140 ehrenamtlichen Helfern ist, dafür sorgt in dem Hanggelände eine spezielle Zeltkonstruktion. 550 Quadratmeter werden so überdacht. Das Zelt erinnert an das Olympiastadion in München.
Extra

...Hans-Peter Stoffel, Mit-Organisator des Festivals: Was motiviert einen Sportverein zu einer kulturellen Aktivität wie Rock am Waldrand? Hans-Peter Stoffel: "Wir haben bisher immer genug Helfer für Getränke- und Essensstände, die Eintrittskasse und so weiter. Insgesamt sind am Wochenende rund 140 Freiwillige im Einsatz. Es sind ja nicht nur die beiden Musikveranstaltungen, sondern auch der Sport an allen Tagen. Und wir sind stolz darauf, dass wir in den 27 Jahren keine einzige Schlägerei hatten. Obwohl auch Alkohol fließt, es blieb immer friedlich." Wie kommen die Kontakte zu den Künstlern zustande? Stoffel: "Der Kontakt zu Andreas Graumnitz besteht schon seit rund 30 Jahren. In den 1980er Jahren kam auch die Band Dreifuss aus der DDR. Damals war die Grenze noch nicht offen. Mittlerweile brauchen wir uns nicht mehr so viele Gedanken zu machen. Teilweise kommen die Künstler oder Agenturen auf uns zu, teilweise läuft es über bestehende Kontakte." Die Zeltkonstruktion für Bühne und Zuschauer erinnert ans Münchener Olympiastadion. Das klingt nach kompliziertem und langwierigem Aufbau. Stoffel: "Es ist sensationell. Die Konstruktion ist so einfach. Wir brauchen nur zwei bis zweieinhalb Stunden für den Aufbau. Eine normale Plane wäre ja tonnenschwer. Wir haben einen Stoff genommen, aus dem auch Gartenpavillons gemacht werden. Die Form hat sich durch den Platz ergeben. Der ist ein bisschen schräg, und man kann kein normales Festzelt aufstellen." teuExtra

Freitag, 18. Juli: 19 Uhr Fußballspiel SV Dörbach-FSV Salmrohr, 20.30 Uhr Kleinfeld-Nachtturnier für Freizeitmannschaften (Anmeldung: Telefon 0170/8093568). Samstag, 19. Juli: 15.30 Uhr E-Juniorinnen SV Dörbach-SC Rot-Weiß Rengen, 16.30 Uhr D-Juniorinnen SV Dörbach-JSG Niederkail, 18 Uhr Damen SV Dörbach-FSG Ralingen, 21 Uhr "Forever Young - 40 Jahre Rockgeschichte". Sonntag, 20. Juli: 13 Uhr E-Junioren JSG Bruch, 15 Uhr C-Junioren JSG Bruch-JSG Altrich, 15.30 Uhr Musikalisches Kinder-Mitmachprogramm "Mickey & Bob", 17 Uhr SV Dörbach-SG Bruch. Montag, 21. Juli: 18 Uhr Kreis-/Stadtverwaltung Wittlich-S&D Blechtechnologie Zemmer, 19 Uhr AH SV Dörbach-AH SV Dreis, 21 Uhr Westernhagenshow. teu

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