Amy Macdonald spielt vor 3500 Fans in Esch/Alzette

Esch-sur-Alzette · Wenig Show, aber eine Stimme zum Verlieben: Die schottische Sängerin Amy Macdonald erobert mit ihrer Band die Herzen der 3500 Besucher in der Rockhal in Esch. Auf dem Programm standen auch zwei Akustikstücke von ihrem aktuellen Album.

Esch-sur-Alzette. Amy Macdonald ist eine glänzende Entertainerin. Gleich zu Beginn ihres zweistündigen Konzerts zieht sie die Konzertbesucher in ihren Bann. Beim vierten Lied, "Slow it down", singen die Zuhörer den Refrain im Chor "downdown down - downdowndowndown". Spätestens ab jetzt wird in der Rockhal getanzt und textsicher mitgesungen. Schon da ist klar: Amy Macdonald verzichtet auf Show, setzt allein auf Lichteffekte und ihre Stimme.
Zuletzt hat die 25-Jährige im Oktober 2010 in der Rockhal gespielt; damals mit dem Orchester Deutsche Radio Philharmonie (Saarbrücken/Kaiserslautern) unter Leitung des luxemburgischen Musikers und Dirigenten Gast Waltzing. Dieses Mal ist sie mit ihrer fünfköpfigen Band zu Gast. Aber auch ohne die Wucht eines symphonischen Orchesters begeistert sie ihre Fans. Ein Gänsehaut-Feeling kommt auf, wenn Amy Macdonald allein mit ihrer Akustikgitarre vor die Zuhörer tritt. In ihrem Lied "Love Love" singt sie über ihre verflossene Liebe und träumt davon, dass er eines Tages zu ihr zurückkommt.Ein Lied für die Heimat

Solche intimen Momente stehen im Gegensatz zu hoch emotionalen Augenblicken, wie sie die Musikerin bei ihren Auftritten im Stadion in Glasgow vor 50 000 Fußballfans erlebt. "Welche andere im Fußball so erfolglose Nation lockt so viele Anhänger ins Stadion?", fragt sie augenzwinkernd ihre Fans. "Die Fußballer aus Luxemburg jedenfalls nicht." Dann lacht sie und sagt noch, bevor sie "Pride" anstimmt: "Übrigens, wir Schotten haben euch neulich besiegt."
Amy Macdonald liebt Schottland. Immer wenn sie auf einer Tour Sehnsucht nach ihrer Heimat hat, setzt sich die Sängerin hin und schreibt ein Lied. So entstand auch ihr Lied "The Green and the Blue". Es erzählt vom Leben in der heimlichen Hauptstadt Schottlands und der Rivalität der dortigen Fußballclubs Glasgow Rangers und Celtic Glasgow.
Nach drei Zugaben ist Amy Macdonalds letztes Konzert auf ihrer Europatournee zu Ende. Ihr letztes Lied "Let\'s Start a Band" ist auch eine Hymne an ihre eigene Band. Es erzählt die Geschichte eines Troubadours, der über das Land zieht und der letztlich genauso glücklich ist wie eine Rock-\'n\'-Roll-Königin, die das Cover des Rolling Stone ziert. An diesem Ziel muss die junge Schottin noch feilen, aber wer weiß, ob sie es eines Tages nicht doch noch auf die Titelseite des Musikmagazins schafft. Die Ausstrahlung dafür hat sie. Und wenn die Hobby-Rennfahrerin weiter so Gas gibt wie auf dem Konzert in der Rockhal, dann wird sich vielleicht eines Tages auch dieser Traum für sie realisieren.

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