An Träumen muss man festhalten

"Es ist wichtig im Leben, seine Träume zu verwirklichen." Das sagt einer, der genau das getan hat: Uwe Heil, Gitarrist und Songschreiber aus Trier. Nach über zwanzig Jahren in unterschiedlichen Trierer Bandprojekten hat er jetzt seine erste Solo-CD "Hold on" aufgenommen. Am 24. Januar wird das Album im Exhaus vorgestellt.

Trier. (ae) Stünde nicht "Uwe Heil" neben der Silhouette des Gitarristen auf der CD "Hold on", könnte man sie für das Produkt eines amerikanischen Songwriters halten. Erst recht, wenn sie ihren Inhalt preisgibt - ehrlichen, kraftvollen, melodiösen Ohrwurm-Gitarrenrock mit englischsprachigen Texten und einer Überraschung gleich zu Beginn: "Another Day" klingt, als singe Bob Dylan.

Alles kein Zufall, "Hold on", die Verwirklichung des Traums vom Album mit eigenen Songs in eigener Regie, ist für den 1966 in Trier geborenen Uwe Heil eine Hommage an Bob Dylan und Bruce Springsteen, "meine großen Helden". Sie haben ihn inspiriert, ihnen fühlt er sich seelenverwandt. Vor allem Dylan spielt eine besondere Rolle in Uwe Heils Leben: Als 1980 sein Vater starb und der damals 14-Jährige Halt suchte, fand er ihn in dessen Musik, die, "auch wenn die Stimme wie ein rostiger Eimer klingt, tief in die Seele geht".

1981 besuchte er ein Dylan-Konzert: "Da wars um mich geschehen, ich wusste, ich muss auch Songs schreiben." Er lernte Gitarre und Mundharmonika und gründete 1987 seine erste Band "Open to Slope", aus der 1993 die Gitarren-Pop-Rock-Formation "She never complains" hervorging. Ihr größter Erfolg, der Sieg im Finale des Rockförderpreises, brachte ihm die Zusammenarbeit mit "The Shanes" ein. Zweimal ging er mit ihnen auf Tournee und schrieb Songs, wie schon für die anderen Bands.

"Alles Fügung", sagt er, auch über die nächste Begegnung: Als er beim Gipfeltreffen 1992 mit einer Formation auftrat, die Dylan-Songs spielte, kam Walter Liederschmitt (Woltähr), der über Bob Dylan publiziert hat, auf ihn zu. Über das gemeinsame Faible entwickelte sich eine musikalische Partnerschaft, die mit einigen Alben, auf denen sich auch Titel von Uwe Heil finden, bis heute Früchte trägt und in einer gemeinsamen USA-Reise gipfelte. "Ich war immer beschäftigt", sagt der Musiker, der im Hauptberuf Abteilungsleiter beim Hornbach-Baumarkt ist. "Aber der Traum, ein eigenes Album zu machen, blieb."

Wahr geworden ist er wieder durch eine Fügung: Über einen Arbeitskollegen kam der Kontakt mit Gert und Daniel Bukowski (Tunessy) zustande, die ein Produktionsstudio betreiben. Dort endlich konnte Uwe Heil die Musik, die ihn manchmal nachts überfällt, dass er aufwacht und sie sofort niederschreiben muss, so umsetzen, wie er sie sich vorstellt. "Hier geht kein Ton raus, der dir nicht gefällt", habe Daniel Bukowski gesagt, der zusammen mit seinem Bruder Gert (Piano, Synthesizer), Bernd Bredin (E-Gitarre), Carsten Söns (Bass) und Ellie Lorscheid (Backing Vocals) als Drummer und Gitarrist an der Aufnahme mitwirkte.

Aufwendige Gestaltung des CD-Covers



Letzten Schliff erhielt dasAlbum durch die aufwendige künstlerische Gestaltung von Cover und Booklet durch Uwe Heils Freundin Susanne Rottmann. "Ich bin total glücklich mit dem Ergebnis", bilanziert der Musiker. Einen großen Traum hat er aber noch: "Ist vielleicht verrückt, aber wäre toll, wenn ich Dylan und Springsteen meine CD schenken könnte."

Am Samstag, 24. Januar, 20.30 Uhr stellt Heil "Hold on" in einem Konzert im Balkensaal des Exhauses vor, im Vorprogramm spielen die "Chopsticks", Eintritt fünf Euro. Am Samstag 31.Januar, tritt er beim Liedermacherabend in der Tufa auf.

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