"Andere Form, gleiche Richtung"

TRIER. Auch nach der überraschenden Demission von Hermann Lewen als Chef der IRT-Kultur-Agentur will die Initiative Region Trier weiter als Motor der regionalen Kulturszene agieren. Konkrete Konzepte liegen aber noch nicht vor.

"Es geht weiter, in anderer Form, aber in die gleiche Richtung." Mit diesen Worten kündigte der IRT-Vorsitzende Harry Thiele die künftige Linie seiner Vereinigung an. Die Regional-Initiative werde "mit dem Thema Kultur weiter voran gehen". Allerdings bis auf weiteres wohl nicht mehr hauptamtlich. Statt Kultur-Manager Lewen, der seit Herbst 2003 zur Hälfte von seiner Tätigkeit bei den Moselfestwochen frei gestellt worden war, sollen ehrenamtlich tätige Arbeitsgruppenvorsitzende die Koordination der Kultur-Agentur übernehmen. Zudem deutete Thiele an, dass sich IHK und HWK künftig auch personell verstärkt bei der IRT engagieren wollen. Ausdrücklich gelobt wurde die von Lewen erarbeitete Bedarfs-Analyse für eine Weiterentwicklung des "Wirtschaftsfaktors Kultur" in der Region. Es habe sich aber herausgestellt, dass eine "One-Man-Show" nicht ausreiche, sagte Thiele. Man sei dankbar, dass Lewen weiterhin bereit sei, ehrenamtlich bei der IRT mitzuarbeiten. Der IRT-Vorsitzende mühte sich redlich, den Eindruck zu vermeiden, Hermann Lewen habe den Bettel hingeworfen und sei aus Frust ausgestiegen. Es sei lediglich um die Doppelbelastung des Kulturmachers angesichts der schwierigen Situation der Moselfestwochen gegangen. Der Betroffene saß daneben und schwieg beredt in eigener Sache. Sowohl Thiele als auch Triers Oberbürgermeister Schröer betonten, man halte am Ziel einer institutionalisierten und personell ausreichend ausgestatteten Kultur-Agentur auf regionaler Ebene fest. "Aber dafür müssen auch die Mittel da sein", relativierte Thiele die Hoffnungen. Ein halbes Jahr, so IHK-Geschäftsführer Arne Rössel, brauche man, "um sich auf die neue Lage einzustellen". Was bis dahin konkret passieren soll, darüber gab es ebenso wenig Auskünfte wie über die Ergebnisse der kürzlich erfolgten Auswahl der "Kultur-Leuchttürme der Region". Vielleicht brauchen die Gremien der IRT noch etwas Zeit, um das - wie man hört, recht überraschende - Casting der regionalen Veranstaltungs-Glanzlichter zu verdauen. Dort haben sich, wenn man den Insidern Glauben schenken darf, hinter dem klaren Spitzenreiter "Moselfestwochen" das Eifel-Literaturfestival und das Römer-Spektakel "Brot und Spiele" noch vor dem Favoriten "Antikenfestspiele" platziert.

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