Musikpreis Quattropole Die Künstlerin Anina Rubin hat den Quattropole-Musikpreis gewonnen

Trier/Luxemburg · In der zweiten Auflage des Quattropole-Musikpreises hat die Künstlerin Anina Rubin die Jury überzeugt. In ihrem Stück „Mit dem Mond im Gesicht“ erzählt sie eine Geschichte von Zwiespalt und Chaos. Die Zahl der Bewerber war geringer als im Vorjahr. Ein Jurymitglied hat eine mögliche Erklärung.

 Die Künstlerin Anina Rubin hat den diesjährigen Quattropole-Musikpreis mit ihrem Stück „Mit dem Mond im Gesicht“ gewonnen.  
  
  Foto(links): Marie C  apesius; Foto(rechts): Manon Graas

Die Künstlerin Anina Rubin hat den diesjährigen Quattropole-Musikpreis mit ihrem Stück „Mit dem Mond im Gesicht“ gewonnen. Foto(links): Marie C apesius; Foto(rechts): Manon Graas

Foto: TV/Marie Capesius

25 Bewerber haben mit ganz unterschiedlichen Werken teilgenommen – aber alle mit demselben Ziel: die zweite Auflage des Quattropole-Musikpreises zu gewinnen. Von diesen Bewerbungen hat die Jury drei Finalisten ausgewählt. Der Quattropole-Musikpreis wird von den Kulturämtern der Städte Trier, Saarbrücken, Luxemburg und Metz sowie der Geschäftsstelle des Städteverbunds vergeben. In diesem Jahr konnte die Künstlerin Anina Rubin die Jury mit ihrem Werk „Mit dem Mond im Gesicht“ überzeugen. Dafür erhielt sie den Quattropole-Musikpreis, der mit 10 000 Euro dotiert ist.

Dass sie beim Finale live ein Konzert geben konnte, hatte sie vorher nicht erwartet: „Es war eine sehr schöne Überraschung, als ich eingeladen wurde. Es war schön, wieder live zu spielen und ein Konzert zu geben. Damit hatte ich gar nicht gerechnet – in Luxemburg gibt es jedoch seit Jahresanfang wieder Konzerte mit Publikum“, so Rubin.

Auch die Veranstalter waren froh, dass die Künstler und auch das Publikum beim Finale vor Ort sein konnten, sagt Meike Argast von der Geschäftsstelle der Quattropole. Zum Zeitpunkt des Finales durften sich in Luxemburg bis zu 100 Personen in einem Konzertsaal aufhalten. Argast: „Demnach haben wir eine Hybridveranstaltung organisiert, so dass ein kleinerer Teil des Publikums vor Ort, circa 20 bis 30 Menschen, und ein größerer Teil des Publikums den Abend per Live-Stream, circa 240 Menschen, mitverfolgen konnten.“

Die Anreise der Teilnehmer und Jury-Mitglieder in der grenzüberschreitenden Region sei eine Herausforderung gewesen, da die jeweiligen nationalen Bescheinigungen vorbereitet werden mussten, so Argast. „Eine der drei Finalistinnen, Catherine Kontz, lebt in London und konnte demnach auch nicht physisch anwesend sein. Sie wurde per Videokonferenz hinzugeschaltet“, sagt Argast weiter.

In ihrem Stück „Mit dem Mond im Gesicht“ zeigt Preisträgerin Anina Rubin eine Reise: „Darin entsteht ein Zwie- und Mehrspalt, bis sich die Protagonistin in Tausenden Meeren und Seelen verliert. Mit jeder Sphäre, die betreten wird, scheint der Kosmos und die Weite mehr zu wachsen. Bis sich alles auflöst und im Chaos ein Eins-Sein und Heil-Sein findet. Durch den 3D-Sound kann man ganz toll damit spielen, wie sich etwas ausdehnt, wie etwas herumwirbelt, wie etwas plötzlich ganz nah ist oder sogar im Kopf des Zuhörers“, beschreibt sie den Inhalt.

Ursprünglich sei „Mit dem Mond im Gesicht“ als zweiminütige melancholische Ballade für die Gitarre geplant gewesen, sagt Rubin. Stattdessen entschied sie sich, die ganze Geschichte zu erzählen und das Stück für Live-Auftritte als 3D-Audio umzusetzen.

Das Stück überzeugte die Jury „durch eine Stringenz der eingesetzten künstlerischen Mittel, die ein rundes und schlüssiges Gesamtkunstwerk ergaben“, sagt Sonia Achkar, Pianistin und Hochschuldozentin in Stuttgart, die von der Stadt Trier als Jurorin benannt wurde.

2019, als der Wettbewerb zum ersten Mal veranstaltet wurde, haben sich 50 Künstler beworben. In diesem Jahr war es nur die Hälfte an Bewerbungen. Drei der 25 Bewerber kamen aus Trier. Für Achkar ist eine mögliche Erklärung, dass „viele Künstler aufgrund der Perspektivlosigkeit gerade in einer Schaffens- oder Kreativitätskrise sind. Angesichts der Umstände natürlich sehr verständlich, aber auch unheimlich schade.“

Dennoch schätzt Achkar die Arbeit in der Jury des Quattropole-Musikpreises sehr. Dazu gehöre auch die eigene Inspiration durch das Beschäftigen mit den Werken von Kollegen. „Des Weiteren ist natürlich der Austausch mit allen Juroren immer spannend, da jeder seine eignen Schwerpunkte und Sichtweisen mitbringt. Ich bin sehr dankbar, in diesem Jahr Teil des Quattropole-Musikpreises gewesen zu sein“, sagt Achkar.

 Die Künstlerin Anina Rubin hat den zweiten Quattropole-Musikpreis gewonnen.

Die Künstlerin Anina Rubin hat den zweiten Quattropole-Musikpreis gewonnen.

Foto: TV/Manon Graas
 Mit dem 3D-Werk „Mit dem Mond im Gesicht“ konnte Anina Rubin die Jury des Quattropole-Musikpreises überzeugen.

Mit dem 3D-Werk „Mit dem Mond im Gesicht“ konnte Anina Rubin die Jury des Quattropole-Musikpreises überzeugen.

Foto: TV/Screenshot, Privat

Weitere Informationen zu Anina Rubin gibt es unter: https://anina.land/

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