Anspruchsvolle Kost

KONZ. Zum 13. Mal seit 1994 findet die "Sommerakademie für Klavier und Kammermusik Konz" vom kommenden Sonntag bis zum 11. September statt – mit bewährtem Konzept und anspruchsvollen Konzertprogrammen.

Der "musikalische Aperitif" ist keiner. Was die Teilnehmer der "Sommerakademie für Klavier und Kammermusik Konz" im so betitelten zweiten Konzert am 2. September spielen, gehört eindeutig in die Kategorie "schwere Kost". Das beginnt mit dem subtil schillernden gis-Moll-Präludium und Fuge aus dem zweiten Teil von Bachs "Wohltemperiertem Klavier" und hört bei Beethovens heikler fis-Moll-Klaviersonate op. 78 noch lange nicht auf. Bach, Brahms, Beethoven, Strawinsky, dazu der wenig bekannte Däne Rued Langaard (1893-1952) - dieses Programm bietet mehr als das üblicher Klavierkonzerte. Die Konzer Sommerakademie hat sich von Anfang an vom Image einer höheren Schülerveranstaltung distanziert. Die Teilnehmer sind junge Musiker mit absolviertem Examen, die in die Professionalität drängen. Und so bietet das Kursprogramm nicht allein intensive Arbeit mit Klaviersonaten aller Epochen, sondern auch Analysen von Videos und Tonaufnahmen großer Klaviervirtuosen, Wege zur französischen Klaviermusik und zum Liedgesang sowie Gelegenheit zum Besuch des Bonner Beethovenhauses. Mit dem Konzer Pianisten und Musikpädagogen Paul Trein, der die Akademie leitet, mit Jean-Louis Mansart aus Paris, Lidia Arcuri aus Genua und dem Trierer Sänger Norbert Kleinhenn sind erfahrene Dozenten am Werk. Die Konzertbesucher profitieren von der Sommerakademie. Sie können bedeutende, wenig aufgeführte Musik erleben, und das in professionellen Interpretationen. Ein Konzert wie die Eröffnung am Sonntag, 28. September, im Festsaal Karthaus ist mit Carl Reineckes klangüppig-virtuoser Flötensonate "Undine", mit Chopin und schließlich Schuberts "Arpeggione"-Sonate eine Rarität. Aber alle sieben Veranstaltungen versprechen künstlerische Entdeckungsreisen, die manchmal im vertrauten Terrain enden - zum Beispiel Schuberts "Forellenquintett". Schauplätze sind neben dem Festsaal Konz-Karthaus das Pianohaus Hübner in Trier, das Bürgerhaus in Nittel und das Kulturzentrum im lothringischen Forbach. Dort wird auch eine Komposition des Akademieleiters Paul Trein erklingen: "Introduction, Sarabande triste et Rigaudon" für Flöte, Violine, Viola und Violoncello.

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