Antwort auf die alles entscheidende Frage

TRIER. „Per Anhalter durch die Galaxis“ – auf diesen Film mussten die zahllosen Fans des Science-Fiction-Bestsellers von Douglas Adams lange warten.

Die Pläne für die neue Umgehungsstraße lagen lang genug aus, um der Menschheit die Gelegenheit eines Einspruchs zu geben. Die Erdenbürger haben diese Frist ungenutzt verstreichen lassen und müssen nun die Folgen des Versäumnisses tragen. Als Arthur Dent (Martin Freeman) mit seinem besten Freund Ford Prefect (Mos Def) ein letztes Bier leert, bleiben nur ein paar Minuten bis zur Pulverisierung des im Wege befindlichen Blauen Planeten einschließlich all seiner Bewohner. Nun, fast aller. Die Delfine, die zweitintelligentesten Lebewesen auf Erden und damit noch vor den Menschen platziert, haben rechtzeitig das Weite gesucht. Das bisher eher beschauliche Leben des Arthur Dent nimmt eine dramatische Wendung. Ford Prefect outet sich als Außerirdischer und rettet seinem Freund das Leben, indem er ihn auf ein Raumschiff der Vogonen mitnimmt, die die Erde soeben aus dem Weg geräumt haben. Eine Vielzahl neuer Eindrücke stürmt auf den frisch gebackenen Weltraumtouristen ein. Aber wozu gibt es schließlich den Reiseführer „Per Anhalter durch die Galaxis“, der alles Wissenswerte über das All und seine Bewohner bereit hält? Mit dem Buch und dem klugen Ratschlag „Keine Panik!“ ausgerüstet, stellt sich Arthur Dent seinem neuen Lebensabschnitt. Und dieser wartet nicht nur mit Begegnungen mit einer alten Liebe und diversen neuen, skurrilen Gestalten auf, sondern auch mit der Antwort auf die wichtigste und entscheidende aller Fragen. Auch wenn diese Formulierung viel zu oft strapaziert wird, muss man sie in diesem Fall gebrauchen: Den Film „Per Anhalter durch die Galaxis“ kann man nur hassen oder lieben. Die Fans der gedruckten Vorlage, die sehnsüchtig auf den Filmstart gewartet haben, werden sich wohl in zwei Lager spalten. Die Puristen werden beklagen, dass der Film die Schwerpunkte der Originalgeschichte verlagert und der geliebte Wortwitz des Autors nicht immer ganz glücklich eingedampft wurde. Die tolerantere Fraktion wird es zu schätzen wissen, dass die Verfilmung nicht minder komisch, klug und kauzig geriet als Douglas Adams´ Vision. Es wurde bewusst auf die Chance verzichtet, die Ecken und Kanten der Geschichte gefällig abzurunden und so einen großen Blockbuster zu landen.

Adams, der vor vier Jahren verstarb, aber als Drehbuchautor und ausführender Produzent genannt wird, hätte wahrscheinlich Freude an der konsequent trashigen Interpretation seines Werkes gehabt. Regisseur Garth Jennings hat sich mit seinem Kinodebüt eine riesige Last auf die Schultern legen lassen, unter der er zwar nicht zusammengebrochen ist, doch hin und wieder ins Straucheln geriet. Aber nicht einmal Peter Jackson vermochte das Herz aller „Herr der Ringe“-Fans zu erobern. Also: keine Panik!

(In den Kinos der Region)

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