Appetitliches für alle Sinne

Trier · Essen geht immer: Das Ensemble Beweggrund bringt mit der multimedialen Tanzperformance "Gschirr & Bschteck" ein bewegendes Stück rund um die liebste Beschäftigung des Menschen auf die Bühne.

Appetitliches für alle Sinne
Foto: Mechthild Schneiders
Appetitliches für alle Sinne
Foto: Mechthild Schneiders
Appetitliches für alle Sinne
Foto: Mechthild Schneiders
Appetitliches für alle Sinne
Foto: Mechthild Schneiders
Appetitliches für alle Sinne
Foto: Mechthild Schneiders
Appetitliches für alle Sinne
Foto: Mechthild Schneiders
Appetitliches für alle Sinne
Foto: Mechthild Schneiders
Appetitliches für alle Sinne
Foto: Mechthild Schneiders
Appetitliches für alle Sinne
Foto: Mechthild Schneiders
Appetitliches für alle Sinne
Foto: Mechthild Schneiders

Gemüse brutzelt in der Pfanne, Reis dampft, Wasser perlt von knackigem Salat, frischer Orangesaft tropft in ein Glas. Die Bilder auf der Leinwand lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Szenen aus der Großküche: Arze Hussin bereitet Köstlichkeiten wie Gemüse-Reistorte, Gurken-Oliven-Salat und ein Orangen-Milch-Dessert zu. Menschen tanzen zwischen Herd und Edelstahlschränken.

Und auch auf der Tufabühne in Trier drehen und wiegen sie sich, die Tänzer des integrativen Ensembles Beweggrund in ihrem Stück "Gschirr & Bschteck". Mal kopieren sie die Bewegungen auf der Leinwand (Videos: Steve Strasser), meist jedoch improvisieren sie frei, interpretieren die bewegten Bilder. Insgesamt 240 Zuschauer lassen sich in der Tufa von Tanz, Musik und Film verzaubern.

Tänzerisch bereiten die Akteure das Mahl vor, kneten, rollen, ziehen, rühren. In einer großen Gemeinschaft, denn Kochen und Essen sind Bestandteil der Kultur, verbinden Menschen. Genau wie der Tanz der Gruppe - 23 Menschen ohne und mit verschiedensten Behinderungen. Jeder bewegt sich nach seinen Möglichkeiten, mal in schnellen, großen Bewegungen, mal in kleinen und besonnenen. Auch Rollstühle sausen über die Bühne, drehen sich - ein Tanz mit Präzision. Das gibt zusammen mit den bunten Kostümen ein ästhetisches Gesamtbild.

Auch die Musik ist vielfältig. Mal Pop, mal Rap, mal Techno, Reggae ist dabei, orientalische Klänge, aber auch ein Chanson, und einige Melodien hat Udo Bohn komponiert.

Schnitt: Einkaufen an der Obsttheke, am Kühlregal, im Getränkemarkt. Und Tanz davor. Da kullern Orangen über die Bühne, werden Möhren zu Accessoires. Süß: die Filmszene, in der die Tänzer ein Pony mit Karotten füttern.

Seit Januar arbeite das Ensemble intensiv an dem Stück über die Kochkunst von Hussin, sagt die künstlerische Leiterin Maja Hehlen, angefangen mit einem öffentlichen Kochevent, bei dem viele Videoclips entstanden. "Wir haben sie vertanzt und bringen unsere Erfahrungen in Bezug auf Kochen und Essen mit ins Stück ein." Denn das Besondere bei dem Dance-Ability-Ensemble Beweggrund ist: Das gesamte Team entwickelt das Stück gemeinsam. Zum Abschluss gibt es ein Festmahl - sowohl auf der Leinwand als auch auf der Bühne. Erst tänzerisch - inklusive Platz suchen und Stühle rücken. Dabei durchleben die Tänzer sämtliche Gefühle, mal liebkosen sie die froschgrünen Sessel, mal ignorieren sie diese oder schlagen auf sie ein.

Und dann wird aufgetischt. Hussins aromatische Speisen erfüllen, was Video und Tänzer versprochen haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort