Applaus für Mahler und Strawinsky

Luxemburg · Der Amerikaner Hugh Wolff ist ein international gefragter Dirigent bei allen großen Orchestern der Welt. Zusammen mit dem Orchestre Philharmonique Luxembourg (OPL) gastierte er in der Philharmonie.

"Liebst Du um Schönheit", dieses jüngste der Mahler-Lieder nach Texten von Friedrich Rückert, es war vielleicht das schönste, das Angelika Kirchschlager zusammen mit dem OPL interpretierte. Diese ablehnende Kühle für den, der um Nebensächlichkeiten willen liebt und diese warme Zustimmung für den, der um der Liebe willen liebt. Großartig vorgetragen von einer Mezzosopranistin, die eine der gefragtesten Sängerinnen auf allen Bühnen der Welt ist.

Aber auch das OPL wusste zu glänzen. Unter dem Dirigat von Wolff gelang es ihm, ein adäquater Partner für die Solistin zu sein, und auch im anschließenden "Le Sacre du Printemps" von Igor Strawinsky machte das Orchester eine glänzende Figur. Quer durch alle Register waren die Musiker mit Begeisterung bei der Sache. Geradezu dämonisch wirkten die Gegenüberstellung der Rhythmen, die Darstellung der heidnischen Riten. Es konnte einem angst und bange werden, und auch die zarten Pianostellen konnten das Herzklopfen nicht beruhigen. Für beides gab es berechtigt fulminanten Applaus.

Etwas anders sah leider der Beginn des Abends mit Joseph Haydns B-Dur-Sinfonie, Hob I:98, aus. Viel zu breit, viel zu dick gestalteten die Musiker diese Londoner Sinfonie. Es fehlte an Ausgewogenheit. Hätte man im Programmheft nicht einen Hinweis auf das Cembalosolo im letzten Satz gehabt, keiner hätte es aufgrund des satten Orchesterklanges bemerkt.

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