Archäologischer Rundweg

(er) Auf in die Vergangenheit heißt es wieder am 12. September. Zum "Tag des Denkmals" öffnen einmal mehr historische Bürgerhäuser, Burgen, Schlösser, Kirchen und Industriedenkmäler ihre Tore für Denkmal-Fans und solche, die es werden wollen.

Allerdings: Nicht nur, was noch als Hochbau vom historischen Erbe steht, ist zu besichtigen. Führungen durch die Grabungsstätten der so genannten Bodendenkmalpflege geben Einblick, was hierzulande einst gebaute Wirklichkeit war. Zum zwölften Mal jährt sich übrigens der denkwürdige Tag. Zunehmender Beliebtheit erfreut sich die Reise in die Geschichte, die auch in diesem Jahr ein bundesweites Schwerpunktthema hat. Ums kühle Naß geht es diesmal. "Wasser - wie läuft‘s?". Denkmalmäßig beantworten die Frage die zahlreichen Mühlen, Brunnen, Wassertürme und Wasserwerke der Region. Wie jedes Jahr wird der Trierische Volksfreund auf dieser Seite einige wichtige Denkmäler seinen Lesern vorstellen - vom Römerkastell bis zum historischen Wasserwerk. Als erstes geht es ab in die der Römerzeit. Die Luft sei reiner in Neumagen und das Licht verklärt, schwärmte der kaiserliche Prinzenerzieher Ausonius in seinem berühmten Gedicht "Mosella". Kein Wunder: Beim Abstieg vom Hunsrück hatte der Gelehrte das mächtige "Castell des göttlichen Constantins" entdeckt. Wer heute den friedlichen Moselort besucht, mag es kaum glauben: Im 4. Jahrhundert n. Chr. stand hier ein kraftstrotzendes Römerkastell, dessen mächtige Mauern und Rundtürme die Feinde der römischen Zivilisation und Kultur das Fürchten lehren sollten. Die hat in dem idyllischen Weinort jede Menge wertvoller Zeugnisse hinterlassen. Was dem Weindorf die Bezeichnung "Rheinisches Pergamon" einbrachte. Der bekannteste Fund ist das berühmte "Weinschiff" vom Grabmal eines römischen Weinhändlers. Als archäologischer Rundweg ist jetzt der Verlauf der einstigen Kastellmauern wieder sichtbar gemacht. Vorbei an Nachgüssen der sehenswerten erhaltenen römischen Reliefs führt der beschilderte Weg. Zu sehen sind noch Bruchstücke der einstigen Kastellmauer und der untere Teil eines der alten Rundtürme. Übrigens: Wer schon mal vor Ort ist, sollte sich auch in Deutschlands "ältestem Weinort" umsehen. Seine schönen Weinhöfe und alten Bruchsteinhäuser künden von der langen kirchlichen und weltlichen Geschichte der Weinkultur. Neumagen-Dhron/Ortsteil Neumagen: Archäologischer Rundweg "Römische Denkmäler", Führungen 11, 14 und 17 Uhr, Treffpunkt: Touristinformation, Hinterburg, Tel.: 06507/6555.

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