Archiv 2009: Lautes Kontrastprogramm
Es wird immer größer: Beim Merziger Festival "Rock am Bach" haben am Wochenende internationale Musikgrößen Tausende Besucher begeistert. Mit Motörhead, The Subways, Dropkick Murphys, Caliban, Sepultura und Disco Ensemble konnten sich die Saarländer als Festival-Organisatoren in diesem Jahr sehen lassen.
Merzig. (sve) So etwas hat das Saarland noch nicht gesehen. Das Line-Up des "Rock am Bach"-Festivals war bereits im Vorfeld eine echte Überraschung. Internationale Größen, vor allem aus dem härteren Rock-Business, sollten sich schließlich die Klinke (beziehungsweise das Mikrofon) in die Hand geben. Die beiden wichtigsten Begriffe tauchten im Samstag-Spielplan des Zwei-Tages-Festivals auf. Nachdem nämlich am Freitag zum Beispiel die US-Formation Dropkick Murphys und die Schweden von Disco Ensemble den eigentlich ungemütlichen Schotter-Platz am Merziger Zeltpalast zum Beben und Stauben gebracht hatten, sollten vor allem zwei Bands von der britischen Insel am Tag zwei zuschlagen: Die Alt-Rocker von Motörhead mit dem legendären Bassisten und Sänger Lemmy (Ian Kilmister) und vorher als echtes Kontrast-Programm zu dem "harten Zeug" die englischen Indie-Rocker von The Subways. Bei Letzteren war es vor allem die Energie, die Gitarrist und Sänger Billy Lunn, Bassistin und Sängerin Charlotte Cooper sowie Schlagzeuger Josh Morgan auf die Bühne brachten, die jeden im Publikum einfach magisch dazu zwangen, sich tanzend zu bewegen. "Das ist es, warum wir es lieben, in Deutschland zu spielen", sagte die 23-jährige Charlotte, die schon in der Schule Deutsch lernte, nach ihrem Auftritt über die tanzwütigen Deutschen. Und nach dem Tanzen kam dann das laute Traditionelle: Denn der 64-jährige Lemmy machte selbstredend das, was er auch in seinem hohen Alter noch am besten kann: Rocker von 16 bis 60 Jahren zum Headbangen und Grölen bringen. Zwar sind Motörhead sicher nicht mehr so agil wie vor 20 Jahren, aber drei Sachen werden sich wohl nie ändern: Lemmys Ansage zum Auftritt ("Hello! We are Motörhead, and we play Rock'n'Roll"), Lemmys Image als alkohol- und drogen-gezeichneter Musiker, und Lemmys Einfluss auf Musikbegeisterte jeden Alters. Fazit: Motörhead muss man einfach mal live gesehen haben - und The Subways auch.