Auf den Spuren von Eurydike

Eine Neubearbeitung des Orpheus-Mythos, der Grenzen herkömmlicher Interpretationen überschreitet, ist am 20. Oktober in der Tufa Trier zu erleben. Die Ensembles Liquid Penguin und pazzaCaglia Opera führen die Musiktheaterperformance "Eurydike hinter den Grenzen" auf.

Trier. (ae) Tragik und Schmerz von Orpheus über den Verlust von Eurydike hat in der Oper L'Orfeo eine musikalische Ausdruckswelt gefunden. Eurydike selbst taucht dort hauptsächlich als verlorenes Objekt der Sehnsucht auf, hat aber keine Stimme, um ihren eigenen Schmerz zu artikulieren. Genau da setzt "Eurydike hinter den Grenzen" an. Parallel zur barocken Oper hat Stefan Scheib vom Liquid Penguin Ensemble einen gleichberechtigten Part für Eurydike geschrieben, der gewissermaßen das "musikalische Schattenreich" jenseits der Oper betritt. Das mit seiner Überschreitung künstlerischer Genregrenzen bekannt gewordene und mehrfach preisgekrönte Ensemble setzt seine mit zeitgenössischen Mitteln beschriebene klangliche Fülle, visuelle Vielfalt und dramatische Intensität von Eurydikes Erleben in Beziehung zum barocken Original. Partner ist dabei das mit dem Kulturpreis des Stadtverbands Saarbrücken ausgezeichnete Ensemble pazzaCaglia Opera, das sich der historischen Aufführungspraxis italienischer Vokal- und Instrumentalmusik des 17. Jahrhunderts verschrieben hat. Unter Leitung des Düsseldorfer Regisseurs Marcus Droß ist die experimentelle Musiktheaterperformance bereits erfolgreich am Schauspielhaus Düsseldorf sowie im Staatstheater Saarbrücken aufgeführt worden. Als Beitrag zum Kulturhauptstadtjahr ist das Kooperationsprojekt mit theater dukes oak e. V. Trier, Installation LX asbl./LX5 Luxembourg sowie dem Staatstheater Saarbrücken nun auch in Trier und Luxemburg zu sehen.Termine: Samstag, 20. Oktober, 20 Uhr Tuchfabrik Großer Saal, Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen, Freitag 26. und Samstag 27. Oktober 20 Uhr Esch Luxemburg, Les Soufflantes Esch/Belval.

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