Rund zehn von ursprünglich fast fünfzig Bewerbern erscheinen nach Fastnacht zu einer ersten Vorstellungsrunde. Die Kommission, der Vertreter der Stadtratsfraktionen und Kulturdezernent Holkenbrink angehören, hat - beraten vom früheren Bielefelder Intendanten Heiner Bruns - die entsprechende Auswahl getroffen. Nachdem der Findungsprozess zunächst sehr gemächlich angelaufen war, wird nun mit Hochdruck an der Auswahl des künftigen Theater-Chefs gearbeitet. In einer "Engführungsrunde" sollen die zehn Bewerber auf zwei bis drei "Spitzenkandidaten" reduziert werden, mit denen erneut ausführlich gesprochen wird. Bereits zur Stadtratssitzung im April will Holkenbrink einen Vorschlag vorlegen, "möglichst im Konsens und auf breiter Basis". Er hofft auf ein möglichst einhelliges Votum, "weil das die optimale Arbeitsbasis für einen Intendanten wäre". Die Voraussetzungen dafür scheinen gut, bestätigen doch mehrere Kommissionsmitglieder, dass gleich reihenweise "ministrable" Interessenten zur Verfügung stehen. Auch Holkenbrink scheint zufrieden, will aber beim aktuellen Stand des Verfahrens keine Aussagen zu Personalien machen. So sehen das auch die Kandidaten, mit einer Ausnahme: Claude-Oliver Rudolph, Filmbösewicht aus Saarbrücken, tauchte mit einem Fernseh-Team des Saarländischen Rundfunks im Theater auf und sollte dort porträtiert werden. Nachdem Intendant Lukas-Kindermann den Zugang verweigerte hatte ("Mich hat niemand gefragt"), tat Rudolph seine Meinung über die Trierer Kulturszene via Lokalfernsehen bei Trier Plus kund. Seine Chancen, in die engere Wahl zu kommen, dürfte das kaum erhöht haben.