Auf die Zutaten kommt es an

Der englische Komponist Henry Purcell lebte am Ende des 17. Jahrhunderts. Seine Kompositionen waren die jüngsten, mit denen das Gambenensemble Condordia einen Wohlfühlabend in der Wittlicher Synagoge bestritt.

Wittlich. (gkl) Mit dem Begriff "Delikatesse" wird gemeinhin ein Leckerbissen aus dem Bereich der Feinkost bezeichnet. Wer eine Delikatesse auf seinem Teller hat, weiß, dass bald sein Gaumen auf besondere Art verwöhnt wird.

Aber auch musikalisch gibt es Delikatessen, die für das Gehör eine besondere Art der Verwöhnung darstellen. Derartige Leckerbissen konnte man im Rahmen des Mosel Musikfestivals in der Wittlicher Synagoge erleben, als das Concordia-Ensemble einen Abend mit englischer Musik gestaltete.

Was dieses Ensemble unter der Leitung von Mark Levy seinem Publikum anzubieten hatte, war ein Wellness-Abend für die Seele, es hatte Ähnlichkeit mit autogenem Training, war dazu angetan, allen Stress hinter sich zu lassen. Wie in der Gourmetküche kam es auch hier auf die richtige Mischung der Zutaten an, die einen exzellenten Abend der Genüsse zur Folge hatte.

Da waren zunächst Levys Mitstreiter Claire Lilian, Emilia Benjamin, Liam Byrne und Alison McGillivray, allesamt wahre Meister ihres Fachs, deren Kunst schon mit vielen internationalen Auszeichnungen gekrönt wurde. Dann die Programmzusammenstellung, angefangen bei Christopher Tye (1505-1572) über John Dowland und Orlando Gibbons bis hin zum "Orpheus britannicus" Henry Purcells.

Die gewählten Fantasien und Tanzstücke stellten ausnahmslos Edelsteine der Alten Musik dar. Und letztlich natürlich die Instrumente mit ihrem liebreizenden, obertonreichen Klang, der sich, getragen von der für diese Musik ausgezeichneten Akustik in den Raum ergoss. Intendant Hermann Lewen hatte dem Publikum einen Abend mit Weltniveau zugesagt. Hier konnte man nicht widersprechen.

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