Auferstehungssinfonie als Mammutspektakel

Trier · Für viele Klassik-Fans ist es der sehnsüchtig erwartete Höhepunkt der Saison: Das monumentale Konzert mit Mahlers "Auferstehungssinfonie" am 5. Mai in der Arena. 400 Chorsänger, 100 Instrumentalisten, zwei brillante Solistinnen - und ein Werk, von dem Kenner schwärmen.

Trier. "Und führe zusammen, was getrennt ist" - so lautet das Motto der Heilig-Rock-Wallfahrt. Ob es bei der Mammut-Veranstaltung immer zutrifft, darüber mögen Freunde und Kritiker streiten. In einem Punkt aber hat der Heilige Rock definitiv zusammengeführt, was sonst recht strikt getrennt ist: Für das große "Rock-Konzert" in der Arena mit Mahlers zweiter Sinfonie tun sich die Matadore der Trierer Chor-Szene zusammen.
Konzertchor und Spee-Chor, Bachchor und Domchor, Basilikachor und Vokalensemble St. Paulin, Projektchor Heiligkreuz, "Singflut", die weiteren Dom-Ensembles: Was da Stimmbänder hat zu singen in Trier, ist in der Arena dabei. Seit Jahresbeginn wird fleißig geübt für Mahlers musikalische Auseinandersetzung mit Auferstehung und Erlösung, von Mittwoch an geht es drei Tage fast nonstop an die gemeinsamen Schlussproben - zunächst im Audimax der Uni, am Freitag und Samstag dann in der Arena. Die Team-Leitung liegt bei der schwedischen Chor-Legende Robert Sund.
Aber auch hinter den Kulissen sorgt Mahler für ungewöhnliche Allianzen. Neben dem Bistum ist das Mosel-Musikfestival eingestiegen, das eigentlich erst in acht Wochen seine Pforten öffnet. Und live übertragen wird das Konzert von SWR und SR - ein Vergnügen, das Festival-Intendant Hermann Lewen sonst eher selten beschieden ist. Das Engagement der beiden Sender wiederum hat es möglich gemacht, dass die Deutsche Radio-Philharmonie als Orchester ins Boot kam - mit dem hochgehandelten Freiburger Generalmusikdirektor Fabrice Bollon am Pult.
Hochkarätige Solistinnen


Fehlen eigentlich nur noch zwei hochkarätige Solistinnen: Die Mezzosopranistin Lioba Braun gehört zum exklusiven Kreis der Opern-Stars, die zwischen Bayreuth, der Mailänder Scala und der Wiener Staatsoper kreisen. Und Sibylla Rubens wird zur Elite der Konzert- und Liedersängerinnen gerechnet - nicht erst, seit sie Mozarts "Requiem" unter Christian Thielemann aufnahm.
Gespannt darf man auch auf den Raum sein. Die Arena war bislang als Klassik-"Location" eher selten eingesetzt, aber Geschäftsführer Wolfgang Esser macht keinen Hehl daraus, dass er sich seine Halle auch als Standort hochkarätiger Klassik-Konzerte vorstellen kann. Zumal eine Bühne für 500 Mitwirkende in Trier andernorts kaum vorstellbar ist - jedenfalls unter Dach. DiL
Das Konzert beginnt am Samstag, 5. Mai, um 20 Uhr. Um 18.30 Uhr gibt es eine Werk-Einführung mit Daniel Weber (Festspiele Bayreuth). Karten in den TV-Servicecentern Trier, Bitburg, Wittlich und an der Abendkasse. Infos: www.moselmusikfestival.de oder 06531/3894.

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