Neben dicken Jahrhundertwerken wie "Shining" (1977) oder "It" (1986) schlug King auch gerne schnell und hart zu: Der Fan findet unter seinen Kurzgeschichten viele seiner besten Werke. Kings neues Buch "Basar der bösen Träume" ("The Bazaar of Bad Dreams") ist wieder eine Sammlung von Kurzgeschichten - 35 Jahre nach seinem Klassiker "Nachtschicht". In Deutschland wird sie am 18. Januar erscheinen, gelesen und getestet wurde die englische Originalfassung. 20 kurze Schocker bietet der Altmeister seinen Fans an, jede wird mit ein paar persönlichen Bemerkungen über ihren Ursprung eingeleitet. King verbindet Horrorelemente mit starken zentralen Themen. Sterblichkeit, moralische Krisen, ein mögliches Leben nach dem Tod und - immer wieder eines seiner stärksten Motive - die vielen Formen der Schuld, die ein Mensch auf sich laden kann, prägen Kings literarische Kurzausflüge. Würden die Gaben, in die Zukunft zu sehen oder Fehler der Vergangenheit zu korrigieren, das eigene Verhalten - oder eben diese Fehler - tatsächlich ändern? Machen außergewöhnliche Fähigkeiten mich zu einem besseren oder böseren Menschen? King ist keine 30 mehr, sondern inzwischen 68, aber er hat offensichtlich noch jede Menge Kraft in der Feder. Sein "Basar der bösen Träume" ist eine grandiose Achterbahnfahrt, die ein fast ebenso hohes Tempo hat wie Kings Glanzleistungen seiner frühen Phase. Jörg Pistorius Stephen King: "Basar der bösen Träume", Heyne, 768 Seiten, 22,99 Euro.