Aufgeschlagen - Neue Bücher

Kinderwunsch im hohen Alter? Der medizinische Fortschritt hat der Natur schon so manches Schnippchen geschlagen, aber immer noch tickt bei den Frauen die biologische Uhr. Während Männer noch im hohen Alter Nachwuchs zeugen können, ist bei Frauen nach den Wechseljahren Schluss.

Doch was wäre, wenn es ein Mittel gäbe, das die Fruchtbarkeit erhält? Autorin Ann Patchett hat dieses Szenario durchgespielt. In ihrem Roman "Fluss der Wunder" steht die Wissenschaftlerin Annick Swenson dank einer sensationellen Entdeckung kurz davor, ein solches Medikament zu entwickeln.

Inmitten des brasilianischen Regenwalds können die Ureinwohnerinnen bis ins hohe Alter Kinder gebären. Für einen Pharmakonzern untersucht sie das Geheimnis dieser lang anhaltenden Fruchtbarkeit. Da die Ergebnisse ihrer Studien auf sich warten lassen, reist der Biologe Anders Eckmann an den Amazonas, um die eigensinnige Forscherin aufzuspüren. Doch Eckmann kehrt nie zurück. Schließlich erreicht den Konzern eine dürftige Mitteilung der Wissenschaftlerin über Eckmanns Tod. Daraufhin reist ihm seine Kollegin Marina Singh in den Urwald nach. Die ehemalige Studentin Swensons soll Nachforschungen über den mysteriösen Tod des Kollegen anstellen. Und auch der Pharmakonzern macht Druck.

Ein Forschungslabor mitten im Urwald, giftige Insekten, Kannibalen und das Geheimnis ewiger Fruchtbarkeit - Ann Patchetts Buch "Fluss der Wunder" hat alle Zutaten, die ein guter Abenteuerroman braucht. Die spannende Handlung, eine Mischung aus Krimi, Beziehungsgeschichte und unerklärlichen Wundern, entwickelt sich anders als zunächst erwartet. Zwar ist die Geschichte fiktiv, liegt aber durchaus im Bereich des Möglichen. Und was würde es für die Menschheit bedeuten, wenn wirklich so ein Medikament entwickeln werden könnte? Auch darüber hat Ann Patchett sich Gedanken gemacht. Stefanie Glandien Ann Patchett: "Fluss der Wunder", Bloomsbury Berlin, 380 Seiten, 19,90 Euro.

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