Aufgeschlagen - Neue Bücher
Die Eberhofer-Krimis von Rita Falk werden meist sehnsüchtig von der wachsenden Fangemeinde erwartet. Der siebte Band, "Leberkäs-Junkie", hat da keine Ausnahme gemacht und die Anhänger des Franz Eberhofer sind nicht enttäuscht worden.
Diesmal muss der Hauptkommissar aus dem Niederbayerischen wieder einmal einen Mordfall in seinem Heimatort Niederkaltenkirchen aufklären, doch die Mordsstory steht wie immer hinter dem privaten Drama des Hauptakteurs zurück. Wer also die weißblauen Geschichten so richtig genießen will, sollte sich Band 1 bis 6 zunächst anschauen. Da merkt der Leser schnell, ob ihm der Versuch, Bayerisch in Romanform zu Papier zu bringen, gefällt und er lernt die schwerhörige Oma vom Franz, seine Susi mit seinem Sprössling und den kiffenden Papa von ihm kennen. Zu allem Übel plagt diesmal den Franz auch noch ein viel zu hoher Cholesterinspiegel und er muss auf seine geliebten Leberkäs-Semmeln verzichten und stattdessen Grünzeug wie ein Rindviech essen. Gut also, dass der Franz seinen vierbeinigen Ludwig hat, mit dem er seine Runden drehen und kalorienverbrauchend über die aktuellen Fälle sinnieren kann. Bei so viel persönlichem Stress mit seinem Leibarzt, der Susi und der rührseligen Oma gerät der Mordfall dann doch ein wenig ins Abseits. Das hat zumindest etwas Gutes, denn glaubt man Rita Falk, ist die Mordrate im besinnlichen Niederkaltenkirchen höher als in Berlin, Mannheim oder Rio de Janeiro. Aber egal, irgendwie klärt der Franz mit seinem Spezi, dem Rudi, ja eh jeden Fall auf. Und, für die eingefleischten Eberhofer-Fans ein kleines Geheimnis: Es gelingt dem depperten Franz dann diesmal doch, seiner geliebten Susi wieder etwas näherzukommen. Heribert Waschbüsch Rita Falk: "Leberkäs-Junkie - Der siebte Fall für den Eberhofer", dtv premium, 320 Seiten, 15,90 Euro.