Augen auf beim Gebrauchtwagenkauf: Carl von Liesers Mosel-Krimi "Die Eisenbeißer"

Trier · Gebrauchtwagenkauf ist Vertrauenssache - auch in Trier. Das ist die wichtigste Botschaft aus Carl von Liesers Kriminalroman "Die Eisenbeißer".

Ansonsten ist der "Mosel-Kanaren-Krimi" des Autors aus der Römerstadt eher eine Mischung aus Trierer "West Side Story" und "Sterntaler".
Der Plot ist schnell erzählt. Der heruntergekommene Trierer Schriftsteller Markus Götten hat eine neue Geschäftsidee, um sich zu sanieren. In Zusammenarbeit mit einem Schrotthändler aus Trier-West will er den klammen regionalen Schrottmarkt mit Ware beliefern. Gesammelt werden soll das Altmetall auf Markus\' bevorzugter Kanareninsel La Palma. Als Geschäftspartner mit ins Boot nimmt er seinen dort ansässigen Freund Mario, einen seinerzeit an die Trierer Eintracht verkauften spanischen Ex-Profifußballer, der jetzt in La Palma versucht, in Immobilien zu machen.
Mit einem geliehenen Startkapital von 30 000 Euro fliegt der arme Poet auf die Kanaren. Davon Wind bekommt der als Gebrauchtwarenhändler getarnte Trierer Drogenboss Django, bei dem Markus aus Junkiezeiten noch genau diese 30 000 Euro Koks-Schulden hat. Zur Durchsetzung seiner Forderung entführt Django Markus Frau, und die Sache nimmt ihren Lauf.
Liesers Krimi enthält alle Zutaten, die ein moderner regionaler Krimi hat, Hinweise aufs Milieu, Reisetipps, Kulinarisches und Sex. Was er nicht hat, ist kriminalistische Spannung. Hier wird kein dichtes Netz aus Fragen und Rätseln geknüpft. Stattdessen wird mit dem Charme eines Geschäftsberichts der Verlauf des Geschehens erzählt, und das recht holprig. "Im Urlaub schreibe ich einen Kriminalroman", kündigt Markus sinngemäß am Ende an. Auf den wartet man schließlich schon seit 150 Seiten. Den "Eisenbeißern" angehängt ist noch ein Kurzkrimi. er
Carl von Lie- ser: "Die Eisenbeißer", S/T Verlag Trier, www.carlvonlieser.de

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