Tuchfabrik Ausstellung in der Trierer Tufa: Tiefe ohne Tiefgang
Trier · Um „Tiefe“ geht es in der gleichnamigen Ausstellung aktuell in der Tufa. Aber gerade daran mangelt es der Schau weithin.
Zwar ist das Konzept interessant, die ästhetischen Umsetzung und künstlerische Überformung des Themas bleibt hingegen meist flach und blass. Mittels halb transparenter raumhoher Textilwände thematisieren die fünf Künstler mit ihren Bildwerken exemplarisch unterschiedliche Aspekte des Begriffs Tiefe.
Einen „kosmischen Gletscher“ als Siebdruck auf Seide legt Emma Thiel vor. Der ist wie Élodie Marandons Zeichnung „Trübe Gewässer“ zwar zart und fein, steuert aber weiter nichts Erhellendes zum Eindruck von Tiefe bei. Tief unten aus der Erde kommt dagegen das von Mario Baux-Costesèque für seine Installation „Molécules nomades“ konsequent verwandte Rohöl. Im Dunkel der Erdgeschichte irrlichten seltsame Wesen in der Video-Projektion auf Rohöl des selben Künstlers „Nach langer Zeit, Meer und Tropen“. Die schönste Arbeit der Schau.
Überhaupt sind es die Titel der Werke, die hier vor allem Poesie beisteuern oder den Anstoß geben, etwas tiefsinniger zu denken, so wie in der Arbeit von Julie Chane-Hieve und Étienne Reutenauer „Labyrinth für eine gerade Linie“. Bildnerisch bleibt die Schau das Abgründige, Geheimnisvolle, das Mystische gar, das sich mit dem Begriff der Tiefe verbindet, dem Betrachter ebenso schuldig, wie die tiefenscharfe Aufarbeitung des Themas.
Die Ausstellung gibt es noch bis zum 26. Mai, am Freitag ist sie von 14 bis 17 Uhr geöffnet, an den restlichen beiden Tagen von 11 bis 17 Uhr. Mehr Infos gibt es auf www.tufa-trier.de.