Ausstellungsstart am 14. Mai: Kaiser Nero soll 150.000 Gäste aus aller Welt nach Trier bringen

Trier · Nach Konstantin soll Nero die Massen in die Römerstadt Trier locken. Der Wunsch der drei Museen, die aus aller Welt Nero-Exponate an die Mosel holen, könnte sich erfüllen. Schon jetzt haben sich 1500 Gruppen angekündigt.

Ausstellungsstart am 14. Mai: Kaiser Nero soll 150.000 Gäste aus aller Welt nach Trier bringen
Foto: Friedemann Vetter

Er senkte die Getreidepreise, blamierte sich in Frauenkleidern auf der Bühne, ließ Christen verbrennen und seine Mutter ermorden. Nun soll der römische Kaiser knapp 2000 Jahre nach seinem Tod erneut die Massen bewegen und 150.000 Menschen nach Trier locken.

Auf mindestens so viele Besucher hoffen die drei Trierer Museen, die vom 14. Mai bis zum 16. Oktober auf 2000 Quadratmetern 700 Exponate aus renommierten Häusern Europas ausstellen, die sich mit sämtlichen Facetten Neros beschäftigen. Eine Ausstellung (Budget: 3,2 Millionen Euro), wie es sie in Mitteleuropa noch nie gegeben hat.

"Das Geschäft läuft jetzt schon sehr gut", sagt Triers Tourismus-Chef Hans-Albert Becker: Mehr als 1500 Gruppen haben bei der Tourist-Information bereits Führungen gebucht. Beckers Wunsch wären insgesamt 3000 Führungen und mehr als 800.000 Übernachtungen im Jahr 2016. "Für die touristische Vermarktung ist solch ein Mega-Event ein Glücksfall", sagt er. Schließlich kommt Trier so international in die Medien. "Der Erfolg der Konstantin-Ausstellung hat gezeigt, dass solche Veranstaltungen einen großen Nutzen für die Stadt haben", sagt Tina Altmayer, vom Rheinischen Landesmuseum Trier.
Im Konstantinjahr 2007 wurden rund 360.000 Tickets verkauft. Eine Studie des europäischen Tourismus-Instituts zeigte, dass 83 Prozent der Gäste von außerhalb der Region anreisten - jeder Zehnte sogar aus dem Ausland.

Auf die Übernachtungen entfiel etwa die Hälfte der rund 40 Millionen Euro, die die Gäste in den fünf Ausstellungsmonaten ausgaben. Rund 26 Prozent flossen für Verpflegung und Gastronomie, und mehr als zehn Prozent kamen dem Einzelhandel zugute. "Die Nero-Ausstellung wird sicher zu einer Frequenzsteigerung in der Innenstadt führen", sagt Gerd Guillaume, Vorsitzender der City Initiative Trier. Die Händler begrüßen die Schau, für die sie selbst mit Aufklebern und Plakaten werben.

Das Landesmuseum widmet sich der historischen Persönlichkeit Nero - dem Kaiser, Künstler und Tyrannen, das Museum am Dom beleuchtet seine Christenverfolgung und das Stadtmuseum Simeonstift zeigt, wie die Nachwelt Neros Leben künstlerisch aufgearbeitet hat. Ein Kombiticket kostet 18 Euro. Parallel zur Ausstellung feiert Trier, dass seine Sehenswürdigkeiten seit 30 Jahren Unesco-Weltkulturerbe sind.Mehr zum Thema

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