Ball-Künstler gesucht!

TRIER. Zu einem Mekka für Fußball-Fans wird sich im Sommer die Europäische Kunstakademie entwickeln (der TV berichtete). Neben Live-Übertragungen der Spiele, Talk und Partys steht dabei auch eine Kunst-Aktion im Mittelpunkt. Und 100 TV-Abonnenten können dabei sein – als Künstler!

 Auch ’ne Idee: Teil der Installation "Final" von Volker Altrichter in der Kunstakademie. Foto: Andreas Feichtner

Auch ’ne Idee: Teil der Installation "Final" von Volker Altrichter in der Kunstakademie. Foto: Andreas Feichtner

Insgesamt, so schwebt es Akademie-Chefin Gabriele Lohberg vor, sollen 1000 Lederbälle in individuelle Kunstwerke verwandelt werden. Erlaubt ist dabei ausdrücklich alles: Anmalen, gestalten, aber auch zerschneiden, umwandeln, bearbeiten. Der Fantasie sind ebenso wenig Grenzen gesetzt wie den verwendeten Stilmitteln. 100 dieser Kunst-Lederbälle, die im Moment quasi im Urzustand vor sich hin dämmern, verschenken wir an TV-Leser, damit sie an der Kunst-Aktion teilnehmen können. Außer Ideen und einer Luftpumpe wird nichts benötigt. So lange der Vorrat reicht, können die Bälle in unseren Pressecentern Trier, Wittlich und Bitburg abgeholt werden. In Wittlich und Bitburg können die in Kunstwerke verwandelten Fußball-Utensilien bis zum 25. April an Ort und Stelle wieder abgegeben werden. In Trier können die Leser das Produkt ihrer Kreativität bis zum 2. Mai (14 bis 16.30 Uhr) direkt bei der Europäischen Akademie in der Luxemburger Straße abliefern. Die Europäische Kunstakademie verlost unter allen Teilnehmern Stipendien für Kunstkurse in der Akademie bei freier Kursauswahl in 2006/2007. Ab Montag, 21. Mai, werden alle eingereichten Kunstwerke dann die Schaufenster der Trierer Innenstadt auf WM-Kurs bringen. Pünktlich zum WM-Finale, am 9. Juli, kommen die 50 besten Bälle in der Kunstakademie unter den Hammer und werden zugunsten der Akademie versteigert. Nicht versteigerte Bälle können von ihren "Herrchen und Frauchen", den "Ballkünstlern", in der Kunstakademie ab dem 10. Juli abgeholt werden. Wie viel Erfindungsreichtum das Objekt der Begierde frei setzt, lässt sich an einer Spontan-Umfrage in der TV-Redaktion ablesen. Je nach Befindlichkeit des Kollegen oder der Kollegin kamen durchaus unterschiedliche Gedankenblitze zum Vorschein. Alex Houben beispielsweise würde das runde Leder in einen zweiten, auf der Schulter platzierten Kopf verwandeln. Modell "Doppelkopf" auch beim Fußball-Fan Albert Follmann. Hans-Peter Linz hingegen, kein ausgemachter Freund dieser Sportart, will dem Ball ans Leder: Ein langstieliges Messer soll den eben noch schwellenden Leib durchbohren, auf dessen Schaft "I hate Football" steht. Eher pragmatisch dagegen der Vorschlag, den Stefan Strohm von zu Hause mitgebracht hat: Man könne den Ball doch in Schuhe oder ein Portemonnaie aus echtem Fußballleder umgestalten. Radikal die Idee von Sabine Brudny: Ein "Sprengbild" schlägt sie vor, will heißen: Der Ball wird sorgfältig in alle Einzelteile zerlegt, inklusive jedes einzelnen Sechsecks und der Fäden, die das Sportgerät zusammenhalten. Nicht weit davon entfernt das Konzept eines Kollegen, der nicht genannt werden will: In eine Fuß(ball)matte soll die stolze Kugel umgearbeitet werden. Haus-Justiziar Johannes Weberling möchte das urige Utensil lieber unter Glas veredeln, Personalchefin Petra Drees träumt vom runden Leder im Ambiente einer Blumenwiese. Redakteur Heribert Waschbüsch kann sich mit keiner der Varianten anfreunden: Ein echtes Kunstwerk sei der Ball "nur an meinem Fuß". Viel Inspiration für viele Leser-Ideen. Wer sich rechtzeitig auf den Weg ins Presse-Center macht, kann sie in die Tat umsetzen - und sein eigenes Kunstwerk in den Trierer Schaufenstern bewundern.

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