Bei "Status Quo" alles beim Alten

TRIER. Seit 35 Jahren ist "Status Quo" auf den Konzertbühnen der Welt zu Hause. Jetzt machte die erfolgreichste britische Band aller Zeiten auf ihrer "Heavy Traffic Tour 2003" Station in der Trierer Messeparkhalle. Das Konzert wurde vom Trierischen Volksfreund präsentiert.

 35 Jahre in einer Band und alles andere als leise: Rick Parfitt (links) und Francis Rossi von "Status Quo".Foto: Willi Speicher

35 Jahre in einer Band und alles andere als leise: Rick Parfitt (links) und Francis Rossi von "Status Quo".Foto: Willi Speicher

Dinosaurierdes Rock oder musikalisches Urgestein: Das sind Schlagworte fürBands wie "The Rolling Stones" oder auch "Deep Purple", die inden 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gegründetwurden und sich noch heute weltweit auf den Bühnen der Stadienund Hallen tummeln. Eine gewisse Ehrfurcht schwingt bei jedemRockmusik-Fan mit, wenn diese Namen fallen. Doch unterschwelligist auch eine gehörige Portion Häme bei Begriffen wie dem der"Rock-Dinos" unverkennbar: Haben diese Opas es eigentlich nötig,in dem Alter noch auf der Bühne zu stehen? Die eigene Tochter, sodenkt man, wäre wahrscheinlich peinlich berührt, wenn der Papasich in der Öffentlichkeit so gehen lassen würde… Zur Kategorie "Urgestein" zählen unzweifelhaft auch die britischen Boogie-Rocker "Status Quo". Seit über 35 Jahren hält "Status Quo" an demselben fest, verweigert sich beharrlich allen musikalischen Neuerungen. Und hat damit, abgesehen von kleinen Unterbrechungen, immer nur eines - immensen Erfolg! Mit ihren stets auf denselben drei Boogie-Akkorden aufgebauten Titeln landete die Band einen Publikumsrenner nach dem anderen, hat etwa 4500 Konzerte gegeben und dabei vor rund 20 Millionen Menschen gespielt.

Damit ist eins klar: "Status Quo" gibt den Fans genau das, was diese wollen: "Whatever You Want", nämlich kraftvolle Rockmusik und einfache Gitarrenriffs. So auch in der Trierer Messeparkhalle. Die beiden Gründungsmitglieder Francis Rossi (*1949) und Rick Parfitt (*1948) sind fit und frisch wie vor 35 Jahren und zelebrieren vor 1300 Zuhörern 100 Minuten längst zeitlos gewordenen, fröhlich-stimmenden Gitarren-Boogie. Die zum Teil von weit her angereisten Fans sind von Anfang an begeistert dabei, singen textsicher die alten Hits mit, schwenken freudetrunken selbstgemalte Plakate wie "Don't Stop Status Quo" und feiern ausgelassen Party. Da jubeln nicht nur in Ehren ergraute Altrocker, die mal wieder die Lederjacken aus dem Schrank geholt oder sich in die Jeans-Montur gezwängt haben. Anstecken von der lauten Gute-Laune-Musik lassen sich auch die - allerdings weniger zahlreich erschienenen - Jugendlichen der Pop-Fraktion, die sich mal anhören wollen, wie das früher so war, als Mama und Papa aufs Konzert gegangen sind.

Von musikalischen Überraschungen bleibt das Publikum - wie zu erwarten - verschont. Die eingestreuten Songs vom aktuellen Album "Heavy Traffic" unterscheiden sich kaum von alten Gassenhauern wie "Caroline", "The Wanderer", "Roll Over, Lay Down" oder "Down Down". In bewährter Manier sucht Francis Rossi - mit ergrautem Pferdeschwanz und zunächst edler Seidenweste über dem weißen Hemd - den Kontakt zum Publikum, rennt in gebückter Haltung wie gedopt auf der weitläufigen Bühne hin und her, liefert sich Grimassen schneidend wilde Gitarrenduelle mit seinem alten Kumpel Rick Parfitt. Der blonde Struwwelkopf erweist sich ebenfalls als Meister im Sägen auf der Gitarre und wechselt sich ständig mit Rossi als Frontmann ab. John "Rhino" Edwards am Bass und Schlagzeuger Matt Letley machen mächtig Druck, und Andrew Bown hämmert in die Tasten. Als sich schließlich auch der Keyboarder eine Gitarre schnappt und gemeinsam mit dem Bass-Mann und den beiden Leadgitarristen eine "musikalische Viererkette" bildet, findet die Begeisterung kein Ende. Denn da sind - spätestens vor dem Zugabenblock mit "Johnny B. Good" - alle Fans in der Messeparkhalle einer Meinung: "I like it, I like it, I lalalalike it - rockin' all over the world!".

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