Bewährtes Konzept bleibt

Trier · Mit Michael Embach hat die Kammermusikalische Vereinigung Trier einen neuen Vorsitzenden. Im Programkonzept ändert sich dagegen wenig. Nach wie vor bietet der Verein im Kurfürstlichen Palais pro Saison fünf anspruchsvolle Kammerkonzerte an.

Trier. Michael Embach ist sich sicher: "Ich habe keinen Sanierungsfall übernommen." Der Direktor der Trierer Stadtbibliothek ist neuer Vorsitzender der Kammermusikalischen Vereinigung Trier (der TV berichtete). Damit hat sich die Vakanz erledigt, die sich nach dem Tod von Hartmut Köhler im vergangenen Dezember auftat. Jetzt steht wieder das klassische Triumvirat an der Spitze des traditionsreichen Vereins, der auf den 1846 gegründeten Städtischen Musikverein zurückgeht. Hanspeter Hilgers, von den 1980er Jahren bis 2008 Vorsitzender und seither Ehrenvorsitzender, steht Embach beratend zur Seite. Und Geschäftsführer Franz-Josef Kleinbauer ist die treibende Kraft bei Programmgestaltungen und Künstler-Engagements.
Finanzierung durch Patronate


Die Kammermusikalische Vereinigung gehört zu den wenigen Kultureinrichtungen der Region, die sich selber finanziell tragen. Sie finanziert sich über Patronate - private Zuwendungen, die jeweils mit einem Abonnement verbunden sind. Das macht den Verein unabhängig von der öffentlichen Haushaltslage. Obwohl der Besuch stagniert und die Zahl der Patronate aus Altersgründen rückläufig ist, sieht der Vorstand derzeit noch keinen künstlerischen und finanziellen Grund, dem Zeitgeist hinterherzulaufen. Kleinbauer: "Crossover lehne ich ab - vorerst jedenfalls."
Es bleibt bei fünf in Programm und Besetzung sorgfältig aufeinander abgestimmten Kammerkonzerten - wie immer im Trierer Kurfürstlichen Palais. Im Programmkonzept setzt Franz-Josef Kleinbauer auf Ausgleich - zwischen älteren und jungen Künstlern, zwischen unterschiedlichen Besetzungen vom Trio bis zum Sextett und zwischen klassisch-romantischer und moderner Literatur. Spektakuläre Events sind nicht dabei. Die Kammermusikalische Vereinigung setzt auf langfristige Entwicklungen. Embach: "Die Begegnung mit Kammermusik gehört zu den Dingen, die einem als Bereicherung des Lebens zuwachsen. Sie ist wie ein Portal, das sich irgendwann öffnen kann."
Extra

Die Konzerte der Kammermusikalischen Vereinigung im Kurfürstlichen Palais in Trier im Überblick: 1. Konzert am Mittwoch, 23. Oktober, 20 Uhr: Stuttgarter Solisten mit Werken von Bach, Schönberg und Brahms. 2. Konzert am Mittwoch, 13. November, 20 Uhr: Trio Koch/Zheng/Lenaerts (Flöte, Viola, Harfe) mit Musik von Bach, Arnold Bax, Fauré, Toru Takemitsu und Debussy. 3. Konzert am Mittwoch, 29. Januar 2014, 20 Uhr: Philharmonia Quartett Berlin mit Streichquartetten von Beethoven. 4. Konzert am Mittwoch, 19. Februar 2014, 20 Uhr: Trio 37 (Flöte, Fagott, Klavier) mit Werken von Beethoven, Adam Vilagi, Amedée Rasetti und Weber. 5. Konzert am Mittwoch, 12. März 2014, 20 Uhr: Mariani Klavierquartett mit Werken von Frank Bridge, Martinu und Schumann. Kontakt: Franz-Josef Kleinbauer, info@kammerkonzerte-trier.de; www.kammerkonzerte-trier.de Karten gibt es im TV-Service-Center Trier, unter der TV-Tickethotline 0651/7199-996 sowie auf www.volksfreund.de/tickets

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