Blasmusik, federleicht und filigran

Föhren · Was wünscht sich ein Musikverein zum Geburtstag? Richtig, ein Konzert. Jedoch kein eigenes, sondern ein besonderes. So dachte der Musikverein Föhren und beschenkte sich und sein Publikum zum 60. Geburtstag mit einem Konzert der German Brass.

Blasmusik, federleicht und filigran
Foto: Rolf Lorig (flo), Rolf Lorig ("TV-Upload Lorig"

Föhren. Was Franz Grundheber für Biewer, das ist das Ensemble German Brass für Föhren. Dass Grundheber aus Biewer kommt, ist hinlänglich bekannt. Ähnlich verhält es sich mit Föhren und dem dem Tubisten Stefan Am-brosius, der seit 2007 bei dem international renommierten German Brass Ensemble festes Mitglied ist.
Am vergangenen Wochenende gastierte er mit seinen Musikerkollegen bei einem Konzert nebst einem Workshop für Nachwuchsbläser in Föhren. Den passenden Rahmen zum Konzert spendierte das Ehepaar Graf und Gräfin Kesselstatt - erstmals öffneten sie den Park ihres Föhrener Anwesens für eine öffentliche Veranstaltung. Und so konnten rund 500 Besucher am Freitagabend im Kesselstatt'schen Schlosspark ein Konzert der feinsten Art erleben.
Das soll Blasmusik sein? Wer das German Brass Ensemble trotz seiner Auftritte beim Mosel Musikfestival noch nicht gehört haben sollte, konnte an diesem Abend ein Genre neu erleben. Duftig leicht eröffneten die elf Musiker ihr Konzert. Keine Spur von schmetterndem Blech. Stattdessen ein samtig-filigraner Klangcharakter, der die Zuschauer im Schlosspark passend zur Jahreszeit sanft umgab, den Gehörgängen schmeichelte.
Von Bach bis Gershwin


Im ersten Teil ihres Konzertes huldigten die elf Profimusiker den großen klassischen Komponisten. Wenn sie die Bach'schen Werke anstimmten, dann klang das so, als habe der Meister seine Werke ausschließlich für die Blasmusik geschrieben. Oder die Ungarische Rhapsodie von Franz Liszt: Hier zeigte das Ensemble seine enorme Spannbreite, führte vor, wie leise, aber auch wie gefühlvoll und feurig Blasmusik sein kann.
Den zweiten Teil ihres Konzertes widmeten die in München lebenden Musiker der so genannten U-Musik. Sie holten die "Piraten der Karibik" auf die Bühne - sowohl mit ihren Instrumenten als auch mit ihren Stimmen. Und sie riefen mit dem "Trumpet Blues" Erinnerungen an den legendären Jazztrompeter und Bandleader Harry James wach, ließen die Herzen der Gäste und der Hobbymusiker mit "Children of Sanches" höher schlagen, betörten mit ihrer Version von "Wild Cat Blues".
Und natürlich durfte der Ausflug in die West Side Story ebenso wenig fehlen wie ein Besuch bei George Gershwin. Und ehe sich das Publikum versah, ging die musikalische Reise mit einem Mambo weiter nach Kuba und endete mit einem Besuch von Russland zwischen Tag und Nacht.
Begeisterter Applaus am Ende des Konzertes. Das Ensemble bedankte sich spät am Abend mit dem passenden Satz von Felix Mendelson Bartholdy "Denn er hat seinen Engeln befohlen".

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