Blasmusik mit Lebensfreude

Trier · König der Blasmusik hat man Ernst Mosch, den langjährigen Leiter der Egerländer Musikanten, genannt. Seit dessen Tod 1999 führt der Posaunist Ernst Hutter die Tradition des Orchesters fort.

Trier. Die Egerländer Musikanten gastieren am Freitag, 16. März, um 20 Uhr mit ihrem Programm "Lebensfreude" in der Trierer Europahalle. Für den TV hat unser Mitarbeiter Daniel John vorab mit Ernst Hutter gesprochen.Sie spielen als Posaunist ganz verschiedene Stilrichtungen wie Klassik oder Jazz. Was ist denn für Sie das Faszinierende an der Egerländer Blasmusik?Ernst Hutter: Als Jugendlicher habe ich begonnen mit unterschiedlichen Stilrichtungen der Blasmusik - also ich bin mit Klassik, Jazz und der Egerländer Blasmusik aufgewachsen. Die original Egerländer Musikanten von Ernst Mosch waren immer ein Orchester, das aus der Geschichte meiner Jugend heraus eine spezielle Faszination ausgeübt hat. Mich hat diese fantastische Qualität der Musiker und die Musik mit ihren wunderbaren Melodien und dem groovenden Rhythmus sehr angezogen.War das auch der Grund, dass Sie nach dem Tod von Ernst Mosch gesagt haben, das möchten Sie gerne weiterführen?Hutter: Ja, natürlich war das einer der vielen Gründe, die zum damaligen Zeitpunkt eine Rolle gespielt haben. Ernst Mosch hat mich 1985 für sein Orchester engagiert, ich hatte noch die Gelegenheit, 14 Jahre mit ihm einen großen Teil Geschichte der Egerländer mitzuerleben und vieles zu erlernen. Als er dann 1999 gestorben ist, war es notwendig, dass jemand aus dem Orchester die Tradition fortführt. Da braucht man zuallererst eine Begeisterung dafür, die hat er in mir entfacht.Wie war Ernst Mosch als Musiker, wie war er als Mensch?Hutter: Ernst Mosch war ein genialer Musikant, der seine Kreativität ausgelebt hat, und vor allem ein "Bauch-Musiker". Er hat aus der Intuition seine Musik betrieben, ein absolutes Naturtalent. Sein eigenes Gespür war seine Richtschnur, und so konnte er auch einen eigenen Stil entwickeln. Ich glaube, nur mit einem derartigen Charakter kann man einen solchen Erfolg überhaupt erreichen.Was macht den besonderen Klang der Egerländer Musikanten aus?Hutter: Unser Sound, der die Egerländer Musikanten jetzt seit 55 Jahren auszeichnet und unverwechselbar macht, das ist zu allererst die hohe Qualität aller musikalischen Komponenten - Klang, Intonation, rhythmisches Gefühl, dynamisches Spiel ... sehr typisch ist für uns, dass wir einen sehr groovenden Rhythmus in unserer Musik haben, den wir sehr stark betonen, die Phrasierung der Noten und das Swing-Gefühl. Und dann sind es vor allem auch heute, in unserer jungen Generation, die starke Lust und die Lebensfreude, die unsere Interpretationen auszeichnen.Sie haben zum Tourneestart erstmals im tschechischen Eger gespielt. Was war das für ein Gefühl?Hutter: Ernst Mosch stammte ja, wie viele andere ehemalige Musiker, aus dem Westböhmischen, konnte aber nie dort auftreten, weil die politischen Verhältnisse es nicht zugelassen haben. Jetzt ist es uns gelungen, dies für ihn nachzuholen. Dieses Konzert war ein gelungener deutsch-tschechischer Kulturaustausch im heutigen europäischen Sinne. Das wurde dort auch genauso begrüßt.Was erwartet die Besucher beim Konzert in Trier?Hutter: Lebensfreude! So wie unsere Tournee auch heißt. Sie erwartet ein hoch motiviertes Orchester, das sich seiner 55-jährigen Tradition bewusst ist. Dementsprechend haben wir in unserem Programm natürlich viele Titel, die die Menschen von uns kennen und erwarten. Aber auch wie immer bei den Egerländer Musikanten gibt es Überraschendes in Form von neuen Kompositionen und von Solisten, die virtuos ihre Instrumente beherrschen. dajKarten für das vom TV präsentierte Konzert gibt es in den Service-Centern Trier, Bitburg und Wittlich, unter der Tickethotline 0651/7199-996 sowie auf www.volksfreund.de/tickets

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